Wien/Rüsselsheim - Opel hat einem Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" zufolge sechs Tochterfirmen in Europa - darunter die Getriebefertigung in Österreich - an General Motors verkauft, um einen Kredit der Konzernmutter abzusichern. Die frühere Ansiedlung der europäischen Tochtergesellschaften von GM bei Opel werde wieder rückgängig gemacht, schreibt die Zeitung.

Der Autobauer hätte das Darlehen von knapp 2,5 Milliarden Euro eigentlich bis Ende 2014 zurückzahlen müssen, nun sei die Finanzplanung von Opel bis Ende 2016 gesichert, so die Zeitung.

Den Bericht habe Opel-Kommunikationsvorstand Johan Willems auf Anfrage nicht kommentiert, ihn aber auch nicht dementiert. Ein Opel-Sprecher teilte am Donnerstag mit: "Die Adam Opel AG gehört zu 100 Prozent General Motors. Wir kommentieren interne buchhalterische Transaktionen nicht."

Pfand für Milliarden-Kredit

Bei den Tochterfirmen handelt es sich laut "FAZ" neben der Getriebefertigung in Österreich um ein Motorenwerk in Ungarn, ein Entwicklungszentrum in Italien, ein Werk in Polen und weitere Aktivitäten in Großbritannien und Russland. Nur die deutschen Werke und die in Saragossa (Spanien) und Ellesmere Port (Großbritannien) gehörten noch Opel. Die verkauften Fabriken dienten GM als Pfand für den Kredit.

GM steht wieder fest auf eigenen Beinen, aber Opel leidet unter einer Absatzkrise in Europa. Deshalb hatte der Autobauer mit Peugeot-Citroën eine Zusammenarbeit bei Logistik und Fahrzeugentwicklung besiegelt. Die Autoproduktion von Opel im Werk Bochum soll 2016 zu Ende gehen. (APA, 20.12.2012)