Salzburg - Eigentlich wollte das Land Salzburg ein Doppelbudget für 2013 und 2014 beschließen. Aufgrund des Finanzskandals kam es aber nicht dazu. Die Kultureinrichtungen werden daher im Jänner ein Zwölftel der Jahresförderung 2012 erhalten. Und wie es weitergeht, ist ungewiss.

Der Dachverband Salzburger Kulturstätten sieht in dieser Situation aber auch eine Chance. Denn das geplante Kulturbudget erachtet man als "inakzeptabel": Mittlerweile 75 Prozent aller Kulturausgaben des Landes würden in nur acht große Einrichtungen fließen, der Anteil der "freien Förderung" hingegen würde auf 0,20 Prozent des Gesamtbudgets sinken: "Das ist der niedrigste Wert in den vergangenen 15 Jahren."

SP-Landeshauptfrau Gabi Burgstaller kündigte nach dem Rückzugs ihres Stellvertreters David Brenner an, dessen Position in der laufenden Legislaturperiode nicht nachzubesetzen. Seine Agenden - Brenner war neben den Finanzen für Sport und Kultur zuständig - will sie auf die Riege der SP-Regierungsmitglieder aufteilen.

Der Dachverband fordert Burgstaller auf, Kunst und Kultur zur "Chefin-Sache" zu machen - und das Förderbudget wieder an das Niveau von 2003 heranzuführen, als das Land 13 von 100 "Kultureuros" in die freie Szene investierte. Derzeit seien es nicht einmal zehn Euro. "Ärger macht sich breit, dass für Events und repräsentative Player Geld da ist, aber bei vielen engagierten freien Kulturstätten nicht einmal die Inflationsrate abgegolten wird."

Zufrieden kommentierte der Dachverband die Lage in der Stadt Salzburg. Beschlossen wurde eine Erhöhung des Kulturbudgets um 4,4 Prozent gegenüber 2012, der Anteil am Gesamtbudget steigt von 6,15 auf 6,24 Prozent. (trenk, DER STANDARD, 21.12.2012)