In der Nacht auf Donnerstag haben wieder rund 30 Asylwerber auf Matratzenlagern in der Votivkirche übernachtet.

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Wien - Der von der Caritas geforderte Runde Tisch zur Causa der Asylwerber in der Wiener Votivkirche wird bereits am Freitag stattfinden. In Vertretung von Kardinal Christoph Schönborn hat der Bischofsvikar für Wien-Stadt, Dariusz Schutzky, unter anderen Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) und SPÖ-Staatssekretär Josef Ostermayer sowie drei Flüchtlinge eingeladen. Beide sagten ein persönliches Erscheinen Freitagmittag allerdings ab. Sie werden Vertreter entsenden.

Teilnehmen werden jedenfalls der Wiener Caritasdirektor Michael Landau, Diakonie-Direktor Michael Chalupka, Christoph Pinter vom UNHCR-Büro Österreich und Heinz Patzelt von Amnesty International Österreich. Sie sind für 14 Uhr in den Club Stephansplatz 4 eingeladen, das Gespräch soll rund eine Stunde dauern. Danach wird es eine Presseinformation geben, kündigte Schwertner an. Er hofft, dass dieser Runde Tisch "weitere konstruktive Schritte" bringt.

Der Caritas-Sprecher äußerte in diesem Sinn auch die "Bitte, dass niemand - egal ob linke oder rechte Extremisten - das Flüchtlingsthema für politische Zwecke instrumentalisiert". Denn in der Votivkirche bzw. im Park davor gebe es neben den "verzweifelten Asylwerbern" und "Unterstützern, denen die Hilfe ein Herzensanliegen ist, leider auch Aktivisten" - auch aus Deutschland -, die genau dies täten. In der Votivkirche - wo es "bitterkalt" sei - halten sich laut Schwertner derzeit rund 20 bis 25 Flüchtlinge auf. Auch diese Nacht werde wieder ein Caritas-Mitarbeiter bei ihnen bleiben und es werde wieder warmer Tee ausgeschenkt. (APA, 20.12.2012)