Die Beteiligung an dem verlustreichen Chiphersteller St-Ericsson brockt dem Netzwerkausrüster Ericsson eine Milliardenabschreibung ein. Der schwedische Weltmarktführer teilte am Donnerstag mit, im vierten Quartal eine Abschreibung in Höhe von 8 Mrd. Kronen (932,80 Mio. Euro) vorzunehmen - hauptsächlich auf Kredite für St-Ericsson.

Optionen werden geprüft

Zugleich kündigte Ericsson an, verschiedene Optionen für den französisch-italienischen Chipkonzern zu prüfen. Ausgeschlossen sei allerdings, dass Ericsson den Anteil von STMicro an dem Joint-Venture aufkaufe. Beide Konzerne halten 50 Prozent an dem Gemeinschaftsunternehmen und STMicro hatte bereits Anfang Dezember angekündigt, aussteigen zu wollen.

Die Ericsson-Aktie gab im frühen Handel 1,4 Prozent nach. Der Branchenprimus hatte zuletzt nicht nur Probleme mit seinen Investitionen in St-Ericsson und den nun verkauften Mobilfunkanbieter Sony Ericsson, sondern kämpft auch in seinem Hauptgeschäft mit Gegenwind durch starken Wettbewerb und eine schwache Weltwirtschaft. Im dritten Quartal verzeichnete der Konzern einen Gewinnrückgang von 42 Prozent.

Einsparungen

St-Ericsson wurde 2009 gegründet und hat es seither trotz Stellenstreichungen und weiteren Einsparungen nie in die schwarzen Zahlen geschafft. Die jüngsten Probleme schreiben Experten auch der Talfahrt von Nokia zu, dem ehemals größten Kunden von St-Ericsson. Laut Ericsson benötigt der Chipbauer im kommenden Jahr eine zusätzliche Finanzierung von rund 344 Mio. Euro.(PA, 20.12. 2012)