Jetzt brennt es allen Parteien unter den Nägeln. Je näher die Volksbefragung über die Zukunft des Bundesheers rückt, desto mehr hofieren sie die eigentlichen Katastro- phenhelfer in diesem Land - nein, nicht die Wehrpflichtigen, sondern die 340.000 Mitglieder bei der Feuerwehr.

Zuerst rückte die SPÖ mit einem Modell aus, das den Freiwilligen bei Großeinsätzen eine Entgeltfortzahlung in ihren Zivilberufen garantieren soll, nun will die ÖVP mit den Ländern die Angelegenheit "intensiv behandeln und zu Ende denken" - und unter heftigem Kopfnicken fordert die Opposition auch gleich bessere Pensionsanrechnungszeiten für die Feuerwehrler (FPÖ), eine Ausweitung ihrer Unfallversicherung (Grüne) sowie Gratisimpfungen (BZÖ).

Und alle, wirklich alle wollen diese Lohnfortzahlung für Katastrophenfälle doch schon seit Jahren verlangt haben.

Doch die Realität sieht anders aus. Ein Blick in die Archive zeigt, dass sich kaum ein Politiker nach Hochwasser, Muren- oder Lawinenabgängen je für die erschöpften Helfer entsprechend starkgemacht hätte. Stattdessen müssen die Ehrenamtlichen bis heute bei Verdienstentgang einzeln um Geld bei den Gemeinden oder den Ländern ansuchen. Manche haben gar einen Pakt mit ihrem Arbeitgeber, dass sie ihr Fernbleiben mit Überstunden hereinarbeiten.

Volksentscheid hin, Föderalismus her: Diese Belastungen für die Feuerwehrleute gehören abgestellt - und zwar zack, zack, wie man es von ihnen selbst ja gewohnt ist. (Nina Weißensteiner, DER STANDARD, 19.12.2012)