Wien - Die Sanierung hat funktioniert und auch der Kostenrahmen sowie der Zeitplan wurden eingehalten: Das Wiener Amalienbad ist fertig renoviert. Anders als beim Stadthallenbad gingen die Arbeiten reibungslos über die Bühne, wie am Dienstag bei einem Presserundgang durch das im neuen Glanz erstrahlende Favoritner Wahrzeichen versichert wurde. Das denkmalgeschützte Baujuwel wurde für insgesamt 10,3 Mio. Euro modernisiert.
"Dass die Herausforderung, ein denkmalgeschütztes Bad zu sanieren, eine große ist, wissen wir alle", meinte der zuständige Stadtrat Christian Oxonitsch. Manchmal könne "etwas schiefgehen", beim Amalienbad sei dies aber Gott sei Dank nicht der Fall gewesen. Innerhalb von sechseinhalb Monaten wurde die am 8. Juli 1926 eröffnete Schwimmeinrichtung renoviert. Durchgeführt wurde unter anderem die Erneuerung der Technik - inklusive zahlreicher Maßnahmen, die die Anlage energie- und wassersparender machen sollen.
Nach Gemeinderätin benannt
So will man durch den Einsatz von neuen Wasserfiltern, Wärmetauschern und Wärmepumpen sowie durch die Optimierung von Heizung und Lüftung jährlich 1,1 Mio. Euro einsparen, betonten die Verantwortlichen. Die Schwimmhalle wurde mit einer neuen LED-Beleuchtung ausgestattet. Umfangreiche Instandsetzungsarbeiten wurden außerdem im Saunabereich vorgenommen. Erneuert wurde auch das Restaurant, das nun direkt von der Schwimmhalle aus betreten werden kann und jetzt sogar über einen kleinen Gastgarten verfügt.
Benannt wurde das Hallenbad, die bei der Eröffnung zu den größten Bädern Europas zählte, nach der Gemeinderätin Amalie Pölzer. Heute ist das Gebäude für seine einzigartige Innenausstattung bekannt, die unter Denkmalschutz steht. Zu bewundern sind Art-Deco-Stilelemente und verflieste Flächen mit Mosaikmustern - etwa im römisch anmutenden Warmwasserbecken im Saunabereich.
Das Amalienbad war während der Bauarbeiten zumindest für Schulklassen und Schwimmsportler zugänglich. Ab Dienstag startet wieder der reguläre Badebetrieb. Wann dies im Stadthallenbad geschehen soll, ist unterdessen weiterhin offen. Wie Bäderstadtrat Oxonitsch heute betonte, läuft noch die Prüfung der Dichtheit der Becken bzw. die Beweissicherung. Die Ergebnisse sollen aber noch in diesem Jahr vorliegen. (APA, 18.12.2012)