Brüssel - Belgien diskutiert die Möglichkeit der Sterbehilfe für Minderjährige. Es gehe dabei ausschließlich um extreme Fälle, erklärte die regierende Sozialistische Partei, bevor ihr Senator Philippe Mahoux am Dienstag den Vorschlag im Parlament einbrachte.

Der Vorschlag sieht demnach vor, Sterbehilfe für unter 18-Jährige zu erlauben, wenn drei Bedingungen erfüllt sind: Die Betroffenen besitzen Urteilsfähigkeit, sind unheilbar krank und leiden unter unstillbaren Schmerzen.

Auch Ausweitung auf Alzheimer-Patienten diskutiert

Mahoux schlug dem Parlament auch vor, über die Ausweitung des Sterbehilfegesetzes auf Patienten mit Alzheimer und ähnlichen Krankheiten zu diskutieren. Zuerst müsse aber festgestellt werden, ob die Fortschritte in den Neurowissenschaften die Ausweitung ermöglichen, "wenn die Kranken das wünschen".

Die Annahme der Vorschläge gilt als wahrscheinlich, denn die Sozialisten werden von mehreren Parteien des linken und rechten Spektrums unterstützt. Belgien hat die Sterbehilfe im Jahr 2002 legalisiert. Im vergangenen Jahr zählte die nationale Kontrollkommission 1.133 Fälle, rund ein Prozent der Todesfälle in Belgien. Die Zahl der Sterbehilfefälle steigt seit Jahren. (APA, 18.12.2012)