Tokio - Nach dem Wahlsieg der Konservativen wird die japanische Notenbank Kreisen zufolge noch in dieser Woche ihre Geldpolitik lockern. Zudem erwägten die Währungshüter, spätestens im Jänner ein Inflationsziel von zwei Prozent festzusetzen und sich damit dem Druck des neuen Regierungschefs Shinzo Abe beugen. Der Konservative Abe hatte im Wahlkampf aggressiv für eine lockere Geldpolitik und Konjunkturprogramme geworben, um Japan aus der Spirale von Wirtschaftsflaute und Deflation zu reißen.

Abe brachte sein Anliegen auch persönlich bei Notenbankchef Masaaki Shirakawa hervor. Dieser besuchte die Parteizentrale der konservativen LDP. Shirakawa habe seinen Ausführungen nur zugehört, sagte Abe auf die Frage, wie der Notenbankchef reagiert habe. Shirakawa erklärte, man habe sich nicht über die Geldpolitik ausgetauscht. Mit seinem Besuch in der LDP-Zentrale habe er lediglich seinen Respekt erweisen wollen.

Die Notenbank hat zurzeit ein Inflationsziel von einem Prozent und sich offen gezeigt, diese Marke zu erhöhen. Die Währungshüter treffen sich am Mittwoch und Donnerstag, um über die Geldpolitik zu beraten. Bereits in der vergangenen Woche hieß es aus Kreisen, dass die Bank von Japan ihr Programm zum Ankauf von Wertpapieren wahrscheinlich ausweiten werde. (APA/Reuters, 18.12.2012)