Rund 14.000 Jahre kann ein Passagier statistisch gesehen fliegen, bevor er in einen Unfall verwickelt ist.

Info: IATA

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2011 war das bisher sicherste Jahr in der Luftfahrtgeschichte. Das zeigt der Jahresbericht der Air Transport Association (IATA), die rund 240 Airlines weltweit vertritt und damit etwa 84 Prozent des gesamten Luftverkehrs.

Noch nie war die Unfallrate so niedrig wie 2011. Kein einziges modernes Flugzeug westlicher Bauart einer Airline, die Mitglied bei IATA ist, war von einem Unglück betroffen. Statistisch bedeutet das, dass ein Passagier 14.000 Jahre unfallfrei fliegen könnte. Alle Flugzeuge mit eingeschlossen, kommt es laut Statistik zu einem Crash pro 470.000 Flügen.

Weltweite Unterschiede

Allerdings gibt es regionale Unterschiede. Flüge in Afrika, Russland und der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS), im Mittleren Osten und Nordamerika liegen merklich hinter anderen Regionen, was die Sicherheit betrifft. Afrika ist weltweit die unsicherste Region für Flüge. Hier wurden 2011 die meisten Flugzeugunfälle registriert, gefolgt von Lateinamerika und der Karibik.

Laut IATA könnte eine erhebliche Anzahl der Unfälle vermieden werden, wenn die Fluggesellschaften Maschinen mit moderner Technik einsetzen würden. Moderne Flugzeuge haben Systeme an Bord, die das Fliegen wesentlich sicherer machen.

Weniger Unfälle, weniger Tote

Insgesamt wurden 2011 2,8 Milliarden Passagiere befördert, 38 Millionen Flüge fanden statt. Die Sicherheit von Flugzeugen westlicher Bauart ist seit dem Jahr 2002 um 61 Prozent gestiegen. Bei westlichen Flugzeugen kam es 2011 zu 11 Beschädigungen, 2010 waren es 17. Insgesamt gab es im Vorjahr 92 Flugzeugunfälle, 2010 waren es 94. 22 schwere Unfälle wurden im Jahr 2011 registriert, im Jahr davor waren es 23. Besonders drastisch ging die Zahl der Todesfälle zurück, nämlich von 786 im Jahr 2010 auf 486 im Jahr 2011.

Eines der Hauptprobleme im Zusammenhang mit Flugzeugunfällen sind Pilotenfehler. Sie sind für 20 Prozent aller Zwischenfälle verantwortlich. Auch die Übermüdung der Crew führt immer wieder zu problematischen Situationen in der Luft. (red, derStandard.at, 14.12.2012)