Früher

hat das bei Porsche "Turbo-Look" geheißen - der optische Trimm in Richtung Turbo-Modell. Jetzt weist nur noch ein schlankes S auf die optische Beschleunigung hin, 4 steht für Allrad. Der 4S ist dennoch kein Blender. Es geht der 3,6-Liter-Sechszylinder der aktuellen 911er-Reihe zu Werke, und das bedeutet allemal 320 PS, 280 km/h Spitze und 0 auf 100 in fünfmal Fingerschnippen, ungefähr.

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Als Cabriolet

stellt der 4S überhaupt eine Premiere bei Porsche dar, erstmals kommen alle Zutaten der Veredelung in einem Modell zusammen. Wer da noch Wünsche offen hat (nicht jedoch bezüglich der eigenen Geschäfte), der wartet auf das echte Turbo-Cabrio. Es steht 2004 am Programm - wohl als eine der teuersten Arten, kein Dach überm Kopf zu haben.

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Richtig günstig

ist auch das 4S Cabrio nicht, immerhin haben die Ingenieure nicht bloß das Dach gegen ein automatisches Verdeck getauscht. Um möglichst unverfälschte Fahreigenschaften zu erzielen, wurde die Karosserie grundlegend überarbeitet.

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Das Resultat

ist eine ähnlich hohe Steifigkeit wie beim Coupé, womit sich das Cabrio auch genauso fahren lässt. Der Gewichtszuwachs von 70 kg ist rekordverdächtig gering, außerdem in der Praxis nicht wahrnehmbar. Den Unterschied spüren mag höchstens Ex-Rallye-Weltmeister Walter Röhrl, der sensibelste Hintern in Porsches Diensten.

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Wie gewohnt ohne Fehl und Tadel

sind die üppig dimensionierten Bremsen; wenn es dazu noch gelb aus dem Radkasten leuchtet, handelt es sich gar um Keramikbremsen, die extra schnell ansprechen und dem Fahrer bei einem festen Tritt einen regelrechten Scheitel ziehen - dies praktisch frei von Ermüdung.

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Generelle Unvorsichtigkeiten

hat Porsche mit PSM im Griff: ein elektronisches Regelsystem, das mit Eingriffen an Motor und Bremsen für den Verbleib auf der Straße sorgt. Dies geht aber so dezent vonstatten, dass sich jeder Fahrer für einen Röhrl halten kann.

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Ist PSM ausgeschaltet,

bleibt immer noch der Allradantrieb als letztes Netz. Von der heckbetonten Giftigkeit alter 911 ist jedenfalls nichts zu bemerken - ein Kunststück bei einem Motor, der direkt auf der Hinterachse knotzt.

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Das Verdeck

öffnet oder schließt auf Knopfdruck innerhalb von 20 Sekunden, dies auch - und das ist neu - bei einer Geschwindigkeit bis 50 km/h. So lassen sich noch die letzten Sekunden vor dem Regen auskosten, und irgendwie schaut das schon sehr gut aus, wenn die raffinierte Verstaumechanik dem Straßenpublikum in Bewegung vorgeführt wird.

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Und ums Gut-Ausschauen,

darum geht es bei Cabrios ja schließlich auch irgendwie - in diesem generell etwas schneller. Erhältlich ab Oktober, gerade noch recht für die letzten Strahlen der Herbstsonne. (Timo Völker, AUTOMOBIL, 4.7.2003)

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