Warschau - Polens Verteidigungsminister Tomasz Siemoniak hat ein Programm zur Modernisierung der Armee für Jahre 2013-2022 vorgestellt. Der Staat wird in den kommenden zehn Jahren 130 Mrd. Zloty (rund 31,7 Mrd. Euro) für neue Kampfhubschrauber, Befehlssysteme, Drohnen sowie Antiraketen- und Luftabwehrsysteme ausgeben. Die polnische Armee will ihre Jagdflugzeuge mit Cruise-Missiles ausrüsten.

?Rüstungsaufträge bedeuten neue Arbeitsstellen, Steuern für den Staat und Möglichkeit des Zugangs zu neuen Technologien?, erklärte der Verteidigungsminister am Mittwoch. Das Rüstungsprogramm bedeute nicht nur eine Modernisierungssprung für die Armee sondern auch einen Schub für ganze Industriezweige, die später ihre Produkte ins Ausland verkaufen könnten. Der Minister betonte, dass ohne Exporte die polnische Rüstungsindustrie nicht überleben werde.

Drohnen

Die neue Militärausrüstung soll vorwiegend in polnischen Werken und unter Beteiligung polnischer Forscher produziert werden. Laut Siemoniak wird die Übernahme von Nutzungsrechten an der Technologie die Hauptbedingung für die Teilnahme an den Ausschreibungen. Am weitesten fortgeschritten sind Vorhaben zur Ausrüstung der polnischen Armee mit Drohnen. Die Streitkräfte möchten vier Geschwader der unbemannten Fluggeräte kaufen, die sowohl zur Aufklärung als auch zu Militäreinsätzen im Umkreis von 24 Kilometern geeignet sind.

Die größte Überraschung sind Einkaufspläne für eine Variante der berühmten Cruise-Missiles, die eine Reichweite von 370 Kilometern haben und praktisch für Radaranlagen unsichtbar sind. Derzeit verfügen über diese Raketen nur die US-Armee und die Niederlande. Unlängst hat auch Finnland sie bestellt. Ein Ankauf erfordert eine Bewilligung des US-Kongresses. (APA, 13.12.2012)