London - Die britische Regierung hat angekündigt, die Eheschließung gleichgeschlechtlicher Paare vor dem Standesamt erlauben zu wollen. "Nach meinem starken Empfinden sollte der Staat nicht im Weg stehen, wenn ein Paar den Wunsch verspürt, die Liebe und das Bekenntnis zueinander zu zeigen", sagte Kulturministerin Maria Miller am Dienstag vor dem Parlament.

Ablehnung bei den anglikanischen Kirchen

Der Gleichstellung homosexueller Paare vor dem Gesetz war eine lebhafte Debatte vorausgegangen, weil die Kirchen von England und Wales die Lesben- und Schwulen-Ehe ebenso ablehnen wie die katholische Kirche. Den beiden anglikanischen Kirchen soll es laut Miller wegen ihrer ablehnenden Haltung "ausdrücklich" verboten werden, gleichgeschlechtliche Paare zu trauen.

Andere Religionsgruppen sollen demnach aber die Möglichkeit bekommen, bei der gleichgeschlechtlichen Ehe "einzusteigen". So haben sich unter anderem die QuäkerInnen, eine christlich-pazifistische Religionsgemeinschaft, für die Gleichstellung ausgesprochen. Die in innenpolitischen Fragen autonome Regierung von Schottland hatte bereits Ende Juli die Einführung der "Homo-Ehe" beschlossen. (APA, 11.12.2012)