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Die schwedische Königliche Familie bei der Nobelpreis-Zeremonie in Stockholm - von links: Königin Silvia, Prinzessin Madeleine, König Carl XVI Gustaf, Prinz Carl Philip, Kronprinzessin Victoria und Prinz Daniel

Foto: Scanpix Sweden/Jonas Ekstromer/AP/dapd

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Drei der Nobelpreisträger - von links: John Gurdon, Shinya Yamanaka und Mo Yan

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Stockholm – Die feierliche Verleihung der Nobelpreise war auch heuer Männersache: Schwedens König Carl XVI. Gustaf hat am Montag im Stockholmer Konzerthaus den chinesischen Schriftsteller Mo Yan (57) sowie acht Wissenschaftern aus vier Ländern die hohen Auszeichnungen überreicht.

In Oslo erhielt die EU den Friedensnobelpreis. EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy, Kommissionspräsident José Manuel Barroso und Parlamentspräsident Martin Schulz nahmen den Preis vom Vorsitzenden des norwegischen Nobelkomitees, Thorbjörn Jagland, entgegen. Mit dem Preis ehrt das Nobelpreiskomitee die Union für ihren Beitrag für ein friedliches und stabiles Europa.

Wissenschaftsnobelpreise

Der Nobelpreis für Medizin ging an den Briten John Gurdon (79) und den Japaner Shinya Yamanaka (50) für ihre Arbeiten zur Verjüngung erwachsener Zellen. In Zukunft könnten die neuen Zellen vielleicht dazu dienen, patienteneigenen Ersatz für krankes Gewebe zu schaffen, zum Beispiel bei Parkinson oder Diabetes.

Den Physik-Nobelpreis nahmen der 68-jährige Serge Haroche aus Frankreich und sein gleichaltriger US-Kollege David Wineland für bahnbrechende Methoden in Empfang, mit denen sich kleine Teilchen beobachten lassen. Beide konstruierten Fallen, in denen geladene Teilchen (Ionen) oder Lichtteilchen (Photonen) eingefangen werden können. Diese Fallen sind zum Beispiel Grundlage für genauere Uhren.

In der Sparte Chemie wurden die US-Amerikaner Robert Lefkowitz (69) und Brian Kobilka (57) für bahnbrechende Erkenntnisse zur Kommunikation von Körperzellen ausgezeichnet. Die Forscher haben enträtselt, wie zahlreiche Signale von außen in die Zelle kommen.

Wirtschaft

Der Preis für Wirtschaftswissenschaften der schwedischen Reichsbank in Gedenken an Alfred Nobel ging wie fast jedes Jahr in die USA. Die Schwedische Wissenschaftsakademie vergab ihn an Alvin Roth (60) und Lloyd Shapley (89). Beide hätten bahnbrechende Erkenntnisse dafür entwickelt, "verschiedene wirtschaftliche Akteure zueinander zu bringen", hieß es zur Begründung.

Die Nobelpreise sind in diesem Jahr mit umgerechnet 927.000 Euro (acht Millionen schwedische Kronen) dotiert. Sie werden traditionell am 10. Dezember, dem Todestag des Preisstifters Alfred Nobel (1833-1896) überreicht. (APA, 10.12.2012)