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Der ORF bleibt also doch am Ball.

Foto: APA/PFARRHOFER

Sky und der ORF haben sich im Wettbieten um die TV-Rechte an der österreichischen Bundesliga durchgesetzt. Die Liga hat sich am Freitag bei ihrer Hauptversammlung in Wien auf einen neuen TV-Vertrag mit den bisherigen Partnern geeinigt. Am Übertragungsmodell ändert sich nichts. Der ORF überträgt auch ab der kommenden Saison weiterhin ein Livespiel pro Bundesliga-Runde im Free-TV, der Bezahlsender Sky sendet auch in Zukunft alle Spiele live.

Der neue Vertrag gilt für fünf Jahre, allerdings verfügen alle drei beteiligten Parteien nach drei Jahren über ein Ausstiegsrecht. Die Gesamtdotation liegt laut Bundesliga-Präsident Hans Rinner bei 100 Mio. Euro. Die jährlich 20 Mio. Euro Erlös aus TV-Geldern sind eine Steigerung um rund drei Millionen pro Jahr. Keine Einigung gab es bei einem möglichen neuen Ligenformat. Zu diesem Thema wurde für kommenden Donnerstag eine weitere Bundesliga-Sitzung angesetzt. Berichten zufolge soll die Tendenz für die Erste Liga in Richtung 12er-Meisterschaft inklusive Amateurteams gehen.

Andere Free-TV-Sender stapelten tief

"Wir freuen uns riesig und sind stolz darauf, dass wir den Weg mit dem ORF und Sky kontinuierlich weitergehen", sagte Liga-Präsident Hans Rinner. Bundesliga-Vorstand Georg Pangl sprach von einer "Fortsetzung des Status quo". Details wie die genaue Spielplangestaltung seien noch auszuverhandeln.

Die Einigung war nach einem wahren Sitzungsmarathon zustande gekommen – zunächst tagte der Aufsichtsrat und dann die Clubkonferenz, ehe der Kompromiss im Rahmen der Hautversammlung angenommen wurde. "Überraschend war der Abschluss für mich nicht, es hat sich in dieser Woche schon abgezeichnet", erklärte Rinner, der sich vom Ausbleiben attraktiver Angebote durch andere Free-TV-Sender etwas enttäuscht zeigte. "Ich hätte schon gehofft, dass zum Beispiel von Servus TV mehr gekommen wäre."

Edlinger zufrieden

Dennoch streift die Liga um einiges mehr als bisher ein – die zusätzlichen Summe wird aber nicht zur Aufstockung des Österreicher-Topfes oder des Sockebetrages verwendet, sondern laut Rapid-Präsident Rudolf Edlinger nach Zuschauer-Reichweite und Leistung aufgeteilt. Damit zeigte sich der Rapid-Präsident zufrieden und ging von seiner Eigenvermarktungs-Drohung ab. "Wir haben bewiesen, dass wir bereit sind, Solidarität zu üben und haben erreicht, dass weiterhin ein Live-Spiel pro Runde im Free-TV zu sehen ist. Das war uns ein sozialpolitisches Anliegen", sagte Edlinger.

Außerdem freute sich Edlinger über die Einführung von Leistungskriterien. "Wir haben diese Faktoren untergebracht, nicht in dem Ausmaß, wie wir wollten, aber in einem Ausmaß, mit dem wir leben können." Weiters wies Edlinger darauf hin, dass jeder Club ab sofort die "Airtime" (die Werbemöglichkeiten Sekunden vor und nach dem Spiel) bei seinen Heimspielen selbst vermarkten kann. "Da sind wir zuversichtlich, dass wir daraus einiges lukrieren können", vermutete der 72-Jährige. (red/APA, 7.12.2012)