Zürich - Eine Spin-Off-Firma der ETH Zürich hat eine neue Methode entwickelt, um Fälschungen auf die Spur zu kommen. Dafür wird bei der Herstellung eines Produkts dem Ausgangsmaterial synthetisch hergestellte DNS beigemischt. Diese DNS soll sich wie ihr natürliches Vorbild verhalten: Mit einer Gen-Analyse kann das Ausgangsmaterial identifiziert werden.

"Es funktioniert wie ein Vaterschaftstest", sagt Produktleiter Max Grass von "Genuine-ID". Damit die DNS während der Produktion oder durch den Gebrauch des Produkts nicht verändert oder zerstört wird, wird sie in kleinste Glaskügelchen eingebracht, die nicht mit anderen Stoffen interagieren. Für die spätere Analyse genügt schon ein Milligramm des Ausgangsmaterials. Die DNS könne festen Stoffen wie Plastik und Textilien, Flüssigkeiten wie Cremes oder Ölen und sogar Lebensmitteln oder Medikamenten beigemischt werden, da sie gesundheitlich unbedenklich sei, schreibt die ETH.

Hersteller versuchen seit langem, ihre Produkte mit speziellen Verpackungen, Hologrammen, dem Auftragen von Farbe oder Kennzeichnen durch Codes fälschungssicher zu machen. Diese Methoden sind laut Grass jedoch nicht so fälschungssicher wie die Kunst-DNS. Für einen Nachbau der gesamten eingebetteten DNS würde ein Fälscher mit den heutigen Techniken 1.900 Jahre benötigen.  (APA/red, derStandard.at, 8. 12. 2012)