Ein weltweites Bündnis gegen Kindesmissbrauch im Internet startet am morgigen Mittwoch. Ziel der gemeinsamen europäisch-amerikanischen Initiative sei es, Entscheidungsträger in der ganzen Welt zusammenzubringen, um die Opfer leichter zu identifizieren und die Täter wirksamer zu verfolgen, teilte die EU-Kommission am Dienstag mit.

48 Länder

An dem Bündnis sind 48 Länder, darunter die 27 EU-Mitgliedstaaten beteiligt. Die verstärkte internationale Zusammenarbeit soll es ermöglichen, sexuellen Missbrauch von Kindern im Internet wirksamer zu bekämpfen, teilte die EU-Kommission weiter mit.

Schätzungen zufolge kursieren im Internet derzeit mehr als eine Million Bilder von sexuell ausgebeuteten und missbrauchten Kindern. Nach Angaben des Büros der Vereinten Nationen für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC) kommen jedes Jahr 50.000 neue Bilder hinzu. "Es liegt in unserer Verantwortung, die Kinder weltweit zu schützen und die Täter vor Gericht zu bringen, egal von wo aus sie operieren. Dies können wir aber nur erreichen, wenn wir uns zusammentun und unsere Maßnahmen weltweit koordinieren", erklärte die für Inneres zuständige EU-Kommissarin Cecilia Malmström.

Zusammenarbeit

Die internationale Zusammenarbeit sei von zentraler Bedeutung, wenn es darum geht, Fälle von sexuellem Missbrauch von Kindern im Internet wirksam zu untersuchen und die Täter zu ermitteln und zu verfolgen. Neben den EU-Ländern sind auch 21 Nicht-EU-Staaten, darunter Australien, Japan, Nigeria, die Philippinen, Thailand und die USA, im Bündnis. Sie gehen bei der morgigen Auftaktkonferenz eine Reihe politischer Verpflichtungen ein.

Diese Verpflichtungen umfassen etwa die bessere Identifizierung der Opfer und die Gewährleistung von Beistand, Unterstützung und Schutz. Weiters sind intensivere Bemühungen zur Untersuchung von Missbrauch im Internet und zur Identifizierung und Verfolgung der Täter vorgesehen. Auch sollen Kinder stärker sensibilisiert werden für die Gefahren bei der Internetnutzung, etwa durch "Grooming", der Anbahnung sexueller Kontakte zu Minderjährigen über das Internet. Die einzelnen Länder sollen dann auf nationaler Ebene Maßnahmen ergreifen und regelmäßig darüber berichten.(APA, 04.12. 2012)