Zagreb - Die Ratingagentur Fitch hat ihre Bewertung der Bonität Kroatiens von Anfang September revidiert und die Aussicht von "stabil" auf "negativ" gesetzt. Das Rating für die langfristige Verschuldung in ausländischer Währung beließ Fitch auf "BBB-", und in inländischer Währung auf "BBB", meldeten kroatische Medien.

Kroatiens Finanzminister Slavko Linic meinte in seiner Reaktion, dass die Änderung der Bonitätsaussicht keine Auswirkungen auf die Finanzierungskosten Kroatiens haben sollte, weil das Rating beibehalten wurde.

Wachstumsprognosen zu optimistisch

Die Revision war eine direkte Antwort auf das von der Regierung vorgeschlagene Budget für 2013 und die geplante Steigerung des konsolidierten Budgetdefizits des Staates von 3,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) auf 3,8 Prozent. Der Budgetvoranschlag rücke von der mittelfristigen Fiskalpolitik ab und stelle auch das neue Gesetz zur fiskalen Verantwortung, das die Kürzung der Ausgaben von 1 Prozent des BIP vorsieht, bis ein Überschuss erreicht wird, infrage.

Darüber hinaus findet die Ratingagentur in der Aussendung die Wachstumsprognosen für die kroatische Wirtschaft - 1,8 Prozent für 2013 und 3 Prozent für 2014 - als zu optimistisch. Fitch geht von einem BIP-Wachstum von 0,3 Prozent im kommenden und von 1,3 Prozent im darauf folgenden Jahr aus. (APA, 30.11.2012)