7500 Euro für einen Kleinwagen – wo gibt’s denn so was? Auskenner wissen: bei Dacia, der Billigmarke von Renault. Startbereit ist: die zweite Generation Sandero und Sandero Stepway

Knapp vier Millionen Dacias verkauft: Wenn das kein Blitzstart ist! Die neue Ära unter Renault-Besitz begann bekanntlich 2004 mit dem Logan, einem als 5000-Euro-Mobil angepriesenen Stufenheckmodell von zweifelhafter Ästhetik, und ursprünglich waren West- und Mitteleuropa als Zielmärkte gar nicht vorgesehen. Allein, wenn der Kunde will ...

Foto: dacia

Der Kunde wollte, und inzwischen wurde aus dem Logan eine komplette Modellfamilie, Logan MCV, Lodgy, Duster haben die Rumänen inzwischen auf den Markt geschlenzt, allein heuer rechnet Dacia mit einem Absatz von rund 1,3 Millionen Fahrzeugen.

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Und auch wenn der Volksmund die Fahrzeuge der Marke aufgrund ihrer Herkunft despektierlich als Dracula-Bomber bezeichnet, das Geschäftsmodell "billige Neuwagen" geht ungemein gut auf, der Neuzugang der zweiten Generation Sandero und Sandero Stepway wird einen weiteren Schub bringen, darauf kann man getrost Wetten abschließen.

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Mit 4,06 m Länge positioniert sich der Sandero in der Kategorie Kleinwagen, als Gegner wären von den Dimensionen her mithin VW Polo, Renault Clio und Co zu nennen - und bleiben wir beim Polo, steht dessen Einstiegspreis von 12.490 Euro einem Betrag von 7490 beim Dacia gegenüber.

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Der mit trendig-rustikaler SUV-Optik versehene Dacia Sandero kostet ab 10.190 Euro (zum Vergleich Polo Country: ab 14.990 Euro). Klar, die werden sich so kaum in die Quere kommen, aber die Preise verkünden eine eindeutige Botschaft, und die wird gehört: Dacia bleibt Preisbrecher, billig bleibt beliebt, hier werden Menschen fündig, die bisher Zweitwagen gekauft haben.

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Dass dann halt nicht die allerneueste Technik verbaut ist: na und? Kein Start-Stopp: na und? Die sparsamsten Sanderos, die mit 75- und 90-PS-Diesel, kommen trotzdem auf 99 g CO2/km, was einem Normverbrauch von 3,8 l / 100 km entspricht.

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Die technische Architektur ist evolutionär abgeleitet vom Renault Clio II und Kangoo I, auch das garantiert günstigste Gestehungskosten. Im Fahrbetrieb geht es überraschend komfortabel zu, sportliche Ambitionen werden Sandero-Kunden ohnehin nicht entwickeln.

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Das viele Plastik und ein nur höhenverstellbares Lenkrad - völlig wurscht. Was indes echt nervt, sind die miserablen Sitze. Von Seitenhalt redet hier sowieso keiner, es geht ums reine Sitzen an sich, da sollte Dacia dringend nachjustieren.

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Neuerdings verbaut Dacia in der Sandero-Mittelkonsole übrigens einen Touchscreen-Monitor mit Radio- und Navisystem, nette Sache.

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Sicherheitstechnisch hat sich auch noch was getan, serienmäßig an Bord ist nämlich nun das elek tronische Stabilitätsprogramm ESP. Und auch beim Design müssen sich Sandero und Sandero Stepway nicht mehr verstecken. (Andreas Stockinger, DER STANDARD, 30.11.2012)

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