Wien - Ob die "Gartenstadt" südlich von Alt-Erlaa bereits eine g'mahte Wiesen ist, wird sich noch zeigen. Gerald Bischof, der Bezirksvorsteher von Liesing hatte erklärt, dass ihn die geplanten 6000 Wohnungen "nicht sonderlich glücklich stimmen würden", weil diese eine "unvergleichliche Verdichtung auf einem relativ kleinen Areal bedeuten würden.

Wie berichtet, sollen auf dem Gelände zwischen Erlaaer Straße und Altmannsdorfer Straße die Wohnungen rund um Freiflächen entstehen, auf denen die Bewohner künftig ihr eigenes Gemüse anbauen können. Für Planungsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne) wäre eine Reduzierung der Anzahl der Wohnungen "die Verschwendung eines wertvollen Areals", das viel Wohnraum, gepaart mit sehr hoher Lebensqualität biete, wie sie im Gespräch mit dem Standard betont. Die Planungen seien so weit fortgeschritten, dass sie demnächst präsentiert werden können. Vassilakou: "Der Bezirksvorsteher sollte seine Haltung noch einmal überdenken."

Wien als wachsende Stadt brauche nicht nur jedes Jahr tausende neue Wohnungen, sondern diese müssten auch leistbar sein, sagt die Planungsstadträtin, die mit ihrer Forderung einer Mietzinsdeckelung in den vergangenen Wochen eine Debatte um überteuerte Mieten ausgelöst hatte. "Meine Aufgabe ist es nun einmal, dafür zu sorgen, dass auch der Grund gewidmet wird, damit Wohnbaustadtrat Ludwig bauen kann." Dafür brauche sie aber auch die Unterstützung der Bezirke, wie Vassilakou betont. (Bettina Fernsebner-Kokert, DER STANDARD, 29.11.2012)