Wien - Der UNIQA-Versicherungskonzern hat heuer bis September etwas mehr verdient als von Analysten prognostiziert. Das EGT lag nach neun Monaten bei 152,4 Mio. Euro (nach einem herben Minus von 173,8 Mio. im gleichen Vorjahreszeitraum wegen Hellas-Abschreibungen und anderen Belastungen), und das Konzernergebnis betrug 93,5 (-119,6) Mio. Euro; das entspricht 0,60 Euro/Aktie. Für das Gesamtjahr 2012 rechnet die UNIQA nun mit zirka 200 Mio. Euro, wie am Mittwoch mitgeteilt wurde; bisher lautete das Ziel, man wolle mehr als die 141,8 Mio. Euro EGT des Jahres 2010 erreichen. Den 25-Prozent-Anteil an der Medien-Holding Medicur, an der auch der verlustreiche Außenwerber Epamedia hängt, verkauft die UNIQA an die Raiffeisen-Holding NÖ-Wien, darüber sei eine Vereinbarung getroffen, wie die Versicherung weiter erklärte.

Mit dem Anteilsverkauf setze man einen weiteren großen Schritt zur Sanierung des Beteiligungssektors, also der Trennung von kerngeschäftfremden Bereichen. "Nach dem Signing auch für die Hotels haben wir eine profitable und nachhaltige Beteiligungsstruktur", so Uniqa-Chef Andreas Brandstetter.

Prämienrückgang

Die verrechneten Prämien (samt Sparanteilen der Fonds- und Indexpolizzen in Leben) sanken beim UNIQA-Konzern bis September um 2,1 Prozent auf 4,112 Mrd. Euro, und die verrechneten Prämien (Gesamtrechnung) gingen um 2,3 Prozent auf 3,659 Mrd. Euro zurück. Die Combined Ratio (Schaden-Kosten-Quote) in Schaden/Unfall verschlechterte sich wegen Groß- und Unwetterschäden leicht auf 101 (100) Prozent nach Rückversicherung bzw. 97,9 (96,9) Prozent vor Rückversicherung.

Als Zeichen der Kontinuität wurden die Vorstandsverträge in den vier Hauptgesellschaften der UNIQA Group vorzeitig bis 31. Dezember 2016 verlängert. Die Chefetage der börsenotierten UNIQA Österreich Versicherungen AG wird, im Lichte der künftig etwas geringeren Aufgaben der Holding, per Anfang 2013 von sechs auf fünf Mitglieder verkleinert.

Jobabbau

Der geplante Abbau von Jobs im Verwaltungsbereich schreite planmäßig voran, die in der Zentrale in Wien angepeilten minus 200 werde man heuer bis Jahresende erreicht haben. Wo im Konzern die restlichen 400 (auf insgesamt 600) Stellen gestrichen werden sollen, hänge von der Profitabilität der einzelnen Märkte ab; das solle bis zum Frühjahr 2013 definiert werden, erinnerte der UNIQA-Chef an frühere Äußerungen.

Die durchschnittliche Mitarbeiterzahl des UNIQA-Konzerns sank im Jahresabstand aufgrund des Mannheimer-Verkaufs auf 14.557 (15.001), wurde am Mittwoch zu den Neunmonatszahlen bekanntgegeben. Davon waren zuletzt 6.100 (6.120) als Angestellte im Außendienst tätig und 8.457 (8.881) in der Verwaltung. (APA, 28.11.2012)