Wien - Zielpunkt wechselt wieder den Ladentisch: Der Chef der Supermarktkette, Jan Satek, hat seinen 75,1-prozentigen Mehrheitsanteil an einen Investor verkauft, berichten Die Presse und die Kronenzeitung. Der Chef des Minderheitseigentümers (24,9 Prozent) Pfeiffer Holding, Erich Schönleitner, bestätigte den Verkauf. Den Käufer wollte er nicht nennen. Es handle sich um einen "strategischen Investor", den er zwar kenne, den er aber nicht nennen wolle, sagte Schönleitner.

Satek kam als Sanierer zu Zielpunkt, nachdem der deutsch-luxemburgische Finanzinvestor BluO die Kette von der deutschen Tengelmann-Gruppe übernommen hatte. Im heurigen Februar kaufte er das seit Jahren mit Verlusten kämpfende Unternehmen. "Ich glaube an Zielpunkt", sagte der Investor damals vor Journalisten in Wien. Einen Weiterverkauf hatte er aber nicht dezidiert ausgeschlossen: "Wenn jemand mit einem Geldkoffer kommt, dann kann man darüber nachdenken", sagte Satek im Februar.

Schwerer Kampf gegen Rewe und Spar

Kurz nach Satek stieg der oberösterreichische Großhändler Pfeiffer mit knapp einem Viertel (24,9 Prozent) bei Zielpunkt ein. Nicht einmal ein Jahr hielt es Satek allerdings bei Zielpunkt aus, offenbar kam jemand mit einem "Geldkoffer". Zum Zeitpunkt des Verkaufs an BluO (2010) machte Zielpunkt bei einem Umsatz von rund 550 Mio. Euro einen Verlust vor Abschreibungen von 23 Mio. Euro. Für heuer erwartet die Kette Erlöse von 510,9 Mio. Euro und ein Jahresergebnis von -5,3 Mio. Euro. Zielpunkt betrieb 2011 laut Jahresabschluss 299 Filialen mit 2620 Mitarbeitern. Bis 2013 soll die Anzahl der Geschäfte auf 289 sinken. Unangefochtener Marktführer in Österreich ist Rewe (Billa, Merkur, usw.), gefolgt von Spar und Hofer - zusammen beherrschen sie über 80 Prozent des österreichischen Lebensmittelhandels. (red, APA/DER STANDARD, 28.11.2012)