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Die österreichischen kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) spüren die steigenden Insolvenzen.

Wien - Jeder zehnte Mittelständler (10,3 Prozent) erlitt im laufenden Jahr Forderungsverluste in Höhe von über einem Prozent seines Umsatzes, geht aus einer Creditreform-Umfrage hervor. Im Vorjahr waren davon nur 8,1 Prozent der KMU betroffen. Die Unternehmen bezahlen auch ihre Rechnungen immer später. 3,7 Prozent lassen sich mehr als 90 Tage Zeit, während dieser Anteil im Vorjahr noch bei 2,7 Prozent lag.

Auch der Anteil der Unternehmen, die von Verlusten bis zu einem Prozent ihres Umsatzes betroffen sind, ist von 11,8 Prozent auf heuer 16,7 Prozent stark gestiegen. Die meisten davon betroffenen Unternehmen sind im Bauwesen tätig, gefolgt vom Verarbeitenden Gewerbe.

Während die Höhe der durchschnittlichen Forderungsverluste im Verhältnis zum Umsatz bei den KMU insgesamt gestiegen ist, hat sich aber der Anteil der davon nicht betroffenen Unternehmen von 13,7 Prozent im Vorjahr auf 17,3 Prozent erhöht. Im Dienstleistungssektor gibt es die meisten Unternehmen mit keinen Verlusten.

Auch das Zahlungsverhalten ist im Dienstleistungssektor am besten und im Vergleich zum Vorjahr sogar gestiegen. 71,3 Prozent der 1.700 Befragten zahlten pünktlich innerhalb von 30 Tagen (Vorjahr: 67,8 Prozent).

Das Verarbeitende Gewerbe ist das negative Gegenstück zu den Dienstleistungen. Während im vergangenen Jahr noch 70,5 Prozent der KMU pünktlich bezahlt haben, waren es heuer nur mehr 59,7 Prozent.

2012 werden an die 80.000 Gläubiger von Insolvenzverlusten betroffen sein, erwarten die Kreditschützer. Der potenzielle Schaden wird auf über 3 Mrd. Euro geschätzt. (APA, 27.11.2012)