Ein schönes Buch über das Anderssein.

Foto: Galila-Verlag

Es sind seltsame Menschen, die Mira da kennenlernt. Gleich zu Beginn wird das Mädchen von einem Mann begrüßt, der einen bunten Ball so sehr liebt, dass er ihn nie zu Boden fallen lässt. "Er glaubt, dass der Ball dann kaputt geht oder dass er verletzt wird", heißt es. Passiert es doch, geht der Mann mit dem Ball zum Arzt. Dann ist da Tobi, der Angst vor Bienen hat und hunderte schwarze Punkte auf ein Papier malt, weil dann die Bienen "auf dem Zeichenblatt gefangen sind" und ihn nicht mehr stechen können.

"Mein Freund, der Rasenmäher" erzählt von einem einwöchigen Besuch von Mira und ihrem Vater, einem Fotografen, in einem Behindertenheim. Einfühlsam werden die Menschen in ihren vielen Facetten beschrieben. Die Geschichte, routiniert gut erzählt von Vielschreiber Heinz Janisch, ist Teil einer Buchreihe für junge Leser ab dem achten Lebensjahr, herausgegeben von Manfred Spitzer.

Der ist im Zivilberuf Direktor der psychiatrischen Universitätsklinik in Ulm und hat eine Art Nachwort für die Eltern mitgeliefert, in dem er versucht zu erklären, wie Kinder in diesem Alter denken. Vieles in seinem Beitrag über das Anderssein, die Unterschiede zwischen Menschen kann aber auch getrost auf die Erwachsenenwelt übertragen werden. Diese Mischung aus Geschichte und Sachinformation ist jedenfalls gut gelungen. (Peter Mayr, DER STANDARD, Album, 24.11.2012)