Grüne Kränze, Stumpenkerzen und dazu vielleicht noch vier Schleifchen. Einen 08/15-Adventkranz bekommt man bei jedem Blumenhändler und selbst in einigen Supermärkten. Mehr oder weniger hübsch gebunden, mehr oder weniger frisch und in den unterschiedlichsten Farben: Ein bisschen Zeit bleibt noch, den richtigen Kranz zu finden.
Mit klassischem Rot liegt man zur Adventzeit auf alle Fälle richtig, weiß Floristin Karin Doll, die in ihrem Geschäft "Doll's Blumen" im achten Bezirk seit einigen Tagen fleißig Adventkränze bindet. Gearbeitet wird ausschließlich mit steirischer Tanne, fast alle Kränze, Gestecke und Co. werden im Haus selbst hergestellt.
Klassische Kränze sind am häufigsten gewünscht
Ein großer Teil ihrer Kunden will nach wie vor den klassischen Adventkranz mit den roten Kerzen.
Andere Kunden wollen etwas Ausgefallenes, "aber nicht zu extravagant, das passt nicht zu Advent und Weihnachten", so Doll. Farblich gibt es jedes Jahr neue Trends, vor einigen Jahren war es schwarz, 2010 war es blau – "das hat aber den meisten nicht besonders gefallen."
Dieses Jahr wird viel mit den Farbtönen Koralle, Bubble Pink und Meeresgrün gearbeitet. Wer es eine Spur wilder haben will, der kann unter einer Menge Accessoires im Geschäft wählen, von Glitzerschweinen über Flamingos.
Einen Tipp hat Karin Doll auch parat: Damit ein Naturkranz nicht so schnell austrocknet, sollte er an die Luft. Das heißt, wenn man morgens die Wohnung verlässt, um arbeiten zu gehen, sollte man den Kranz an einen witterungsgeschützten Ort nach draußen legen. So bleibt er bis Weihnachten frisch.
Wer Alternativen zum klassischen Kranz sucht, könnte hier fündig werden:
Selbst gehäkelt
Häkeln und stricken liegen im Trend: Im Blog "Bunteknete"wird ausführlich beschrieben, wie aus einem Styroporkranz, Jerseygarn, Häkelnadel und Kerzen ein schöner, schlichter Adventkranz hergestellt werden kann.
Kitschig
Frostige Pinguine, weiß lackierte Frösche oder Schwanensee: Nicht sehr viel gemein mit dem ursprünglichen Adventgedanken haben die Kränze von "Klingglöckchen", die es bei DaWanda zu kaufen gibt. Dafür sind sie umso fantasievoller und üppiger gestaltet. Naturkränze sind mit ausgefallenen Bändern und ausgewählten Accessoires bestückt. Neben den Tierfiguren haben noch Glaskugeln, Stoffherzchen und Teelichthalter Platz.
Die Üppigkeit hat mit 129,- Euro ihren Preis. Dafür kann der Kranz auch in den kommenden Jahren verwendet werden.
Musikalisch
Der mit Notenblättern geschmückte Kranz ist bei unverblümt LOK zu finden. Das Blumengeschäft im 5. Wiener Bezirk bietet Menschen mit psychischen Problemen, die am Arbeitsmarkt nicht Fuß fassen können, Arbeitsmöglichkeiten.
Herzförmig
Aus ganz natürlichen Materialien wie Moos und Zweigen aus der Wachau, gestaltet Sylvain Berry "geschmackvolle Arrangements für die Festtage". In seinem Geschäft "La Maison d'Elisa" in der Westbahnstraße im siebten Bezirk findet man neben Geschirr und Einrichtungsgegenständen auch schön anzusehende Advent"kranz"-Spielarten. Als Fassung verwendet Berry Vogeltränken, Kerzenständer und Metallkörbe aus Frankreich.
Im Topf
Um einen schlichten, aber edlen Adventkranz auf den Tisch zu zaubern, benötigt man vier kleine Terracotta-Töpfchen aus dem Baumarkt, die man mit Strukturlack bearbeitet. Danach füllt man sie mit Reis (nicht vergessen: Das Loch unten zukleben) und steckt eine Kerze sowie Moos hinein. Eine bebilderte Anleitung kann man im Blog "EAB Designs" nachlesen.
Unorthodox
Eine Alternative zum klassischen (tannengrünen) Kranz sind vier Kerzen nebeneinander gereiht. Damit das Ganze nicht zu trostlos aussieht, hat "Doll's Blumen" vier bunte Kerzen in eine gläserne Box, gefüllt mit getrockneten Früchten und Christbaumschmuck, gesteckt.
Schnell
Nicht unbedingt die eleganteste Lösung, aber sehr einfach zu realisieren ist der Kranz "Sticky Advent" des deutschen Design-Labels Donkey Creative Lab. Ein grünes Klebeband, dazu vier rote Teelichter – fertig ist der Mini-Adventkranz. Weiters findet man im Repertoire des Labels einen Adventkranz "Candle to go". So kann man immer Advent feiern, egal wo man gerade ist.
Noch schneller geht es, einfach vier Kerzen, etwa auf einem großen Teller anzurichten. Wer sich für diese Variante entscheidet, sollte in die richtigen Kerzen investieren. Wie z.B. die "Vorfreudekerzen" von Wil Vorgmann, erhältlich über DaWanda. (Karin Jirku, derStandard.at, 25.11.2012)