Wien - Für die am nächsten Dienstag anstehende Präsentation der Neunmonatszahlen des heimischen Versicherers Vienna Insurance Group (VIG) prognostizieren die Analysten von Erste Group, Kepler Capital Markets und Raiffeisen Centrobank (RCB) Zuwächse sowohl bei den tatsächlich eingenommenen Prämien und Bruttoprämien als auch bei den Ergebniszahlen.

Die Bruttoprämien (gross written premium) dürften laut Konsensschätzung der drei Institute in den ersten drei Quartalen um zehn Prozent auf im Schnitt 7.493,63 Mio. Euro zulegen (Vorjahreszeitraum 6.802 Mio.). Auch die eingenommenen Prämien (net written premiums) dürften zulegen, im Mittel der Prognosen um zwölf Prozent auf 6.795,77 Mio. Euro (2011: 6.077 Mio.).

Beim Vorsteuergewinn (pre-tax profit) prognostizieren die Experten im Schnitt einen Anstieg um sechs Prozent von 414,10 Mio. im Vorjahreszeitraum auf im Mittel 440,63 Mio. Euro. Auch der Nettogewinn (net income after minorities) liegt laut Konsensschätzung über dem Vorjahreswert, und zwar im Durchschnitt um sieben Prozent höher auf 336,0 Mio. Euro.

Insgesamt sind sich die Experten aller drei Institute einig, dass sich eine weiterhin positive Entwicklung der Prämien bei der VIG abzeichnet. Bei Kepler sieht man ein generell freundliches Umfeld im dritten Quartal. Analyst Thomas Neuhold erwartet allerdings nur ein geringfügiges Wachstum im Prämienbereich in Österreich, die CEE-Länder dürften der Hauptwachstumsmotor sein.

Christoph Schultes von der Erste Group hebt hier besonders die anhaltend gute Entwicklung in Polen hervor. "Allerdings dürfte sich die Dynamik dort etwas abgeschwächt haben", so der Analyst. "In punkto Ergebnis sollte die VIG auf einem guten Weg sein, ein weiteres Rekordergebnis zu erzielen", so der Experte weiter.

Auch laut Bernd Maurer von der RCB werden sich die positiven Trends vom ersten Halbjahr fortsetzen. " Das Umfeld im dritten Quartal war recht gut, es gab keine größeren Naturkatastrophen, auch die Kapitalmarktentwicklung war positiv. Aber man muss die schweren lokalen Gewitter in Österreich im Juli berücksichtigen, die sich auf die Schadensquote negativ auswirken werden", so der Analyst.

Die Erste Group bewertet die Aktien der VIG derzeit zum Kauf mit einem Kursziel von 38 Euro. Bei Kepler werden die Papiere des Versicherers mit "buy" bewertet, bei einem Kursziel von 37 Euro. Die RCB empfiehlt die VIG-Titel mit "Halten" und beziffert das Kursziel mit 36 Euro. (APA, 23.11.2012)