Frankfurt am Main - Als erster deutscher Flughafen setzt Frankfurt seit Freitag Körperscanner für USA-Reisende im regulären Betrieb ein. Die Benutzung der drei Durchleuchtungsgeräte sei freiwillig und zunächst wegen der höheren Sicherheitsanforderungen auf Passagiere auf dem Weg in die USA beschränkt, teilte die Bundespolizei am größten deutschen Flughafen mit. Nach den EU-Bestimmungen dürfen die Mitgliedsstaaten die Scanner einsetzen, Passagiere aber nicht dazu gezwungen werden, hindurchzulaufen.
Die Alternative sei dann eine manuelle Kontrolle, sagte der Sprecher der Bundespolizei, Christian Altenhofen. Die neuen Geräte zeigen keine Körperbilder, sondern markieren an einem Piktogramm die zu kontrollierenden Stellen am Körper, wie es in der Mitteilung der Bundespolizei heißt. "Die Geräte arbeiten mit aktiver Millimeterwellentechnologie, welche keine gesundheitlichen Auswirkungen hat", hieß es.
Neue Generation der Körperscanner
"Wir sind die ersten, die die Körperscanner der neuen Generation verwenden. In Hamburg gab es aber schon mal einen Probelauf mit der Generation davor", sagte Altenhofen. 2010/2011 waren die Körperscanner dort für zehn Monate erprobt worden. Der deutsche Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) entschied anschließend, dass es sei für einen flächendeckenden Einsatz zu früh sei, weil die Geräte noch zu häufig Fehlalarme auslösten, die aufwendige Nachkontrollen notwendig machten. "Die in der Zwischenzeit erreichten Verbesserungen der Leistungsfähigkeit ermöglichen den Einsatz dieser zukunftsweisenden Technologie", so die Bundespolizei am Freitag.
Die Geräte verfügten über eine neue, bessere Software, die nicht mehr zu den in Hamburg festgestellten Probleme führe, sagte der Sprecher des Bundesinnenministeriums, Markus Beyer, in Berlin. Die Scanner kämen bei der zweiten Kontrolle direkt am Gate zum Einsatz. Über eine Ausweitung ihres Einsatzes auf andere Flugziele sei noch nicht entschieden.
Nach einem vereitelten Terroranschlag am 25. Dezember 2009 über Detroit war in Deutschland eine heftige Debatte über die Technologie entbrannt, die damals noch als "Nacktscanner" verschrien war. Ein Mann hatte an Bord einer US-Maschine versucht, das Flugzeug mit einem Gemisch aus Pulver und Flüssigkeit zu sprengen. Die üblichen Sicherheitsschleusen mit Metalldetektoren finden solche Stoffe nicht. Im Gegensatz dazu entdeckten Scanner mit hoher Treffsicherheit versteckte Keramikmesser und flüssige oder pulverförmige Sprengstoffe, hieß es aus dem Bundesinnenministerium. (APA, 23.12.2012)