Brüssel/Kinshasa - Die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton hat einen sofortigen Stopp der Rebellenoffensive in der Demokratischen Republik Kongo und einen Abzug der Rebellenmiliz M23 aus der Stadt Goma gefordert. Die Konfliktparteien müssten Hilfsorganisationen sofortigen und bedingungslosen Zugang zu den Bedürftigen in der Region gewähren, erklärte Ashton am Freitag in Brüssel. Gemeinsam mit der UNO und anderen Partnern sei die Europäische Union bereit, bei der Suche nach einer dauerhaften Lösung für den Konflikt zu helfen.

Am Dienstag hatten M23-Rebellen nach einer fünftägigen Offensive Goma eingenommen und die Regierungstruppen vertrieben. Goma ist die Hauptstadt der rohstoffreichen ostkongolesischen Provinz Nord-Kivu an der Grenze zu Ruanda. Am Freitag waren tausende Zivilisten auf der Flucht aus der am Mittwoch von den Rebellen eingenommenen Stadt Sake im Osten des Landes.

Proteste in Kinshasa

In Kongos Hauptstadt Kinshasa demonstrierten tausende Frauen für ein Ende der Gewalt. In einem Memorandum forderten sie einen besseren Einsatz der UNO-Mission MONUSCO sowie Sanktionen gegen die Nachbarstaaten Ruanda und Uganda.

In der M23-Miliz sind ehemalige kongolesische Tutsi-Rebellen zusammengeschlossen, die nach einem Friedensabkommen zwischenzeitlich in die Armee eingegliedert wurden. Aus Protest gegen ihre schlechten Lebensbedingungen verließen die Milizionäre das Militär jedoch wieder und erhoben die Waffen gegen die Regierung. Seither starben Schätzungen zufolge hunderte Menschen bei Kämpfen zwischen der Armee und den Rebellen.

Die Regierung in Kinshasa lehnt bisher Verhandlungen mit den Rebellen ab, die nach Einschätzung von UNO-Experten von Ruanda und Uganda unterstützt werden. Die Nachbarländern des Kongo bestreiten dies. (APA, 23.11.2012)