Stockholm - Jahrelang schoss er aus dem Hinterhalt auf dunkelhäutige Menschen - für seine Taten muss der schwedische Rassist Peter Mangs nun lebenslang in Haft. Das Amtsgericht in Malmö verurteilte den 40 Jahre alten Heckenschützen am Freitag wegen zweifachen Mordes, fünf Mordversuchen und drei weiterer Überfälle zur Höchststrafe. Von 2003 bis zu seiner Festnahme 2010 hatte Mangs in Malmö Angst und Schrecken verbreitet. Aus Gebüschen oder anderen Verstecken schoss er meist in abendlicher Dunkelheit auf seine Opfer.

In der Urteilsbegründung hieß es, dass die Verbrechen "von extremer Rücksichtslosigkeit und dem vollständigen Fehlen jedes Mitgefühls für andere Menschen gekennzeichnet sind". Das Gericht sah es als erwiesen an, dass Mangs am 13. Juni 2003 einen 65-jährigen Zuwanderer in dessen Wohnung ermordet hat. Ebenfalls schuldig gesprochen wurde er für die Schüsse auf eine 20-jährige Schwedin am 10. Oktober 2009. Die Frau war neben ihrem dunkelhäutigen Freund in einem Auto gesessen, er überlebte schwer verletzt.

Vor Gericht bestritt Mangs alle Vorwürfe und zeigte wenig Interesse an der Verhandlung. Rechtspsychiater erklärten ihn nach eingehender Untersuchung für zurechnungsfähig. Wegen fehlender technischer Beweise sprach ihn das Gericht unter anderem von einer Mordanklage frei. Mangs' Verteidiger erklärte in schwedischen Medien, dass sein Mandant wahrscheinlich Berufung einlegen werde.

Der rechtsradikale norwegische Massenmörder Anders Behring Breivik hat Mangs als Gesinnungsgenossen im "Kampf" gegen islamische Zuwanderung bezeichnet - genauso wie die rechtsradikale deutsche Terrorzelle NSU. (APA, 23.11.2012)