Zuwachs in unserer beliebten Rubrik "Bachblüten sind auch keine Lösung": Der McLaren 12C GT Can-Am Edition, die auf 30 Stück limitierte Supersportversion des Supersportlers MP4-12C.
Noch konsequenterer Leichtbau, so lautete im englischen Woking die Devise. Heißt konkret: Verstärkter Einsatz sündteurer Verbundwerkstoffe, kein Chichi im Cockpit, dafür aber mehr Energie an der Hinterachse. 100 Kilo Gewicht wurden in der Motorsportabteilung des hinlänglich bekannten Formel1-Rennstalls identifiziert und abgeschmolzen, im Gegenzug leistet der 3,8-Liter-Twin-Turbo-V8 um 14 PS mehr und somit 639 PS.
Derlei ist einer speziell abgestimmten Motorabstimmung und einem optimierten Kühlsystem zu verdanken. Optisch dominiert die Horizontale des aufgepfropften Heckflügels (plus 30 Prozent Downforce), zusätzliche Carbon-Teile und mattierte Alufelgen dienen nicht zuletzt einem dramatisierten Auftritt.
Der Arbeitsraum gemahnt an jenen des FIA-Rennwagens 12C GT3, von dem der Can-Am abgeleitet ist. Die Überrollbügel erfüllen aktuelle FIA-Normen. Tiefe, räudig-schwarze Sitzschalen samt Sechs-Punkt-Gurte verlangen nach einem leidlich fitten Piloten. Abkühlung verspricht eine auf Rennsport getrimmte Klimaanlage, der Armaturenträger kommt in Carbon, "adding a touch of Racer comfort", so McLaren. Man beachte die noble Türzuzieh-Schlaufe.
Das Lenkrad verweist direkt in Richtung Formel1, zitieren doch Form und Optik jenes von Lewis Hamiltons Dienstwagen, den McLaren MP4-24.
Verbrauch? Null-auf-Hundert? Top-Speed? Auf diese schnöden Angaben verzichtet McLaren im Prospekt, besitzt doch der ab März erhältliche Überflügeltürer keine Straßenzulassung. Grobe Orientierung: Der Normalo-12C schnupft Tempo 100 in 3,3 Sekunden.
Für den McLaren GT Can-Am Edition hingegen gilt: Wer mit dem Schmuckstück nicht von Rundkurs zu Rundkurs tingeln will, sollte neben dem Carport für den Lamborghini Aventador noch etwas Platz für den eigenen Racetrack haben. Der ist im Netto-Preis von 470.000 Euro übrigens nicht inbegriffen. (ssc, derStandard.at, 23.11.2012)