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Ein Sprengstoffspezialist der israelischen Polizei nach dem Anschlag.

Foto: REUTERS/Nir Elias

Jerusalem/Gaza - Nach dem Bombenanschlag auf einen Stadtbus in Tel Aviv haben die israelischen Sicherheitskräfte nach eigenen Angaben den Täter sowie mehrere Komplizen festgenommen. Der mutmaßliche Täter ist nach Angaben der Armee israelischer Palästinenser und Mitglied der im Gazastreifen herrschenden radikal-islamischen Hamas. Er habe die Tat gestanden, hieß es. Bei dem Anschlag im Zentrum von Tel Aviv waren am Mittwoch mindestens 17 Menschen verletzt worden.

Ermittlungen laufen noch

Die israelischen Behörden haben mehrere Verdächtige im Zusammenhang mit dem Anschlag auf den Bus in Tel Aviv festgenommen. Darunter befinde sich ein Araber mit israelischer Staatsbürgerschaft, der den Sprengsatz in dem Bus platziert haben soll, teilte die Polizei am Donnerstag mit.

Außerdem seien mehrere Palästinenser mit Verbindungen zur radikal-islamischen Hamas und zu der militanten Gruppe Islamischer Jihad im besetzten Westjordanland in Gewahrsam genommen worden. Ihnen wird vorgeworfen, den Hauptverdächtigen rekrutiert zu haben, um den Anschlag auszuführen. Ein Polizeisprecher ergänzte, die Ermittlungen liefen noch und es sei mit weiteren Festnahmen zu rechnen.

Soldat getötet

Israel und die Hamas stimmten nur wenige Stunden nach dem Anschlag einer Waffenruhe nach acht Tagen heftiger Kämpfe zwischen beiden Seiten zu. Die Feuerpause schien vorerst zu halten. Israel begann am Donnerstag damit, seine Truppen in der Nähe des Gazastreifens wieder abzuziehen.

Ein israelischer Soldat ist unterdessen nach Militärangaben seinen durch einen palästinensischen Raketenangriff erlittenen Verwundungen erlegen. Der tödliche Angriff habe sich am Mittwoch vor dem Inkrafttreten der Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas ereignet, teilten die Streitkräfte mit.

Zugang zu Tempelberg beschränkt

Demnach ist der am Donnerstag verstorbene Reserveoffizier der zweite israelische Soldat, der bei den acht Tage andauernden Gefechten getötet wurde. Bei den schwersten Auseinandersetzungen seit vier Jahren waren von vergangenen Mittwoch an mindestens 161 Palästinenser und vier israelische Zivilisten getötet worden.

Aus Sicherheitsgründen schränkt Israel zudem den Zugang zum Tempelberg für die Palästinenser am Freitag ein. Nur Männer über 40 Jahren, die über von den israelischen Behörden ausgestellte Ausweispapiere verfügten, dürften den Bereich in Ost-Jerusalem betreten; für Frauen sei der Zugang dagegen nicht beschränkt, erklärte die Polizei am Donnerstagabend. (APA, 23.11.2012)