SMS. Steht bei Audi neuerdings für "sag's mal schnell". Könnte man meinen. Denn eine der Optionen, die sich da über "Audi Connect" auftun, ist jene, per Spracheingabe eine Kurznachricht vulgo SMS zu diktieren und, ebenfalls per os angeordnet, zu versenden. Oder aber Sie lassen sich die neuesten E-Mails vorlesen.

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Oder erkundigen sich via Gesichtsbuch - pardon: Facebook, welche Friends gerade in Reichweite sind; wenn man schon keine Freunde mehr hat. Oder man zwitschert wem was. Oder ... Stopp. Kurzes Innehalten. Wir reden hier schon noch von einem Auto, oder?

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Ja, aber. In den Chefetagen der Autofirmen, speziell in jenen der technikverliebten deutschen Premiumhersteller, spukt der Gedanke rum, es wachse da eine Generation heran, die all dieses Brimborium im Auto haben will, ständig erreichbar, permanent mit der ganzen Welt wenn nicht gar dem Kosmos vernetzt.

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Innehalten, Kontemplation? Schwer verpönt, schon eine Minute Selbstbesinnung könnte unabsehbare psychische Folgen zeitigen.

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Demnach verlangt also der Zeitgeist seinen Tribut, auch wenn's der Zeitungeist ist, auch wenn's noch so ablenkt vom Verkehrsgeschehen. Immerhin gibt's da auch manches, was das Wandern zwischen den Welten, der digitalen Metaebene und der real existierenden Welt, tatsächlich ein klein wenig erleichtert, Google Streetview zum Beispiel, das Über-den-Gartenzaun-späh-Werkzeug des US-Internet-Branchenriesen, die Amis spionieren halt nun mal gern alles aus.

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Das erweist sich diesfalls als hilfreich, man sieht gleich, wie es am Zielort aussieht (oder ob man dort überhaupt hinwill), auch aus den Kontakten im Handy lassen sich Zielorte extrahieren und per Streetview auf Korrektheit prüfen. Womöglich kann man in nächster Generation beobachten, wie weit die Maurer beim Bau des neuen Hauses sind.

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Sofern man dann nicht bereits im Auto übernachtet, das Mobil - temporär - zur Immobilie wird, nicht nur im Stau. Übernachten? Ginge im A3 Sportback, von dem hier die Rede ist, vermutlich eine Spur bequemer als im dreitürigen A3 weil innen etwas geräumiger.

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So hat er diesem gegenüber vier Zentimeter mehr Radstand (2,64 m) bei sieben Zentimeter mehr Außenlänge, der Kofferraum fasst statt 365 Liter 380 - bei umgelegter Rückbank (zwecks Schlafsackauslegen oder Gütertransport) werden daraus bis zu 1220 Liter.

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Diese neue Variabilität bei Radstand und generell bei den Abmessungen ermöglicht ein völlig neuartiger Konstruktionsansatz namens Modularer Querbaukasten, die Audianer machen in der A3-Baureihe erstmals davon Gebrauch, und das wirkt sich auch auf die Ästhetik aus, denn die zusätzlichen zwei Türen fügen sich ebenso harmonisch in die Außenhülle wie die zwei beim 3-Türer.

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Apropos Design: Audi setzt auf klassisch beruhigte Schlichtheit, was die Garantie für optische Dauerhaltbarkeit bietet.

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Details dazu erläuterte bei der Präsentation in Monaco der kanadische Designer Dany Garand, Garant für auditypisches Exterieur, "in fünf Minuten drei Jahre Arbeit erklärt", scherzte er, englischer Humor via Kanada nach Germanien transferiert, fein. Und in der Ruhe (Exterieur) liegt dann die Pracht – ein Interi eur von erlesenem Geschmack.

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Stichwortartig noch zu melden: Leichtbau. Bis zu 90 kg weniger als bisher wiegt der A3 Sportback. Verbrauch. Im Schnitt neun Prozent unterm Vorgängerwert.

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Fahranmutung. Vom Feinsten, ein Au to wie aus einem Guss. Und Licht. Erstmals in der Klasse gibt's Voll-LED-Licht. Gegen Aufpreis. Klar. (Andreas Stockinger, DER STANDARD, 23.11.2012)

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