Ramallah - Die Exhumierung des Leichnams des verstorbenen Palästinenserpräsidenten Yasser Arafat ist amtlichen palästinensischen Angaben zufolge für kommenden Montag in Ramallah im Westjordanland vorgesehen. Arafats in Malta lebende Witwe Suha Arafat sagte der Nachrichtenagentur AFP am Donnerstag per Telefon, für sie und ihre Tochter sei die Exhumierung "sehr schmerzlich". Diese sei sei aber "notwendig", um zu klären, ob Arafat eines gewaltsamen Todes gestorben sei.

Die Präsidentenwitwe hatte im Juli in Frankreich Anzeige gegen Unbekannt wegen Ermordung ihres Manns erstattet. Arafat war im Jahr 2004 unter bis heute ungeklärten Umständen in einem Militärkrankenhaus bei Paris gestorben. Anfang Juli hatten Schweizer Experten mitgeteilt, sie hätten an persönlichen Gegenständen Arafats eine erhebliche Konzentration des hochgiftigen Stoffs Polonium nachgewiesen. Die Palästinenser verdächtigen Israel seit Jahren, Arafat ermordet zu haben, was die israelische Seite zurückweist.

An der Exhumierung sind französische Untersuchungsrichter, Schweizer Experten und russische Ermittler beteiligt. Am kommenden Dienstag sollen Arafats Gebeine in der Gerichtsmedizin obduziert werden. (APA, 22.11.2012)