London - Die Kommission zur Aufklärung der Abhöraffäre um die britische Boulevardzeitung "News of the World" wird Ende November erste Ergebnisse vorlegen. Auf der Webseite des Gremiums hieß es am Donnerstag, der Bericht werde am Donnerstag kommender Woche veröffentlicht. Die sechsköpfige Kommission unter Vorsitz von Richter Brian Leveson war von Premierminister David Cameron eingesetzt worden, nachdem im Juli bekannt geworden war, dass Journalisten der Zeitung jahrelang Handy-Mailboxen von Prominenten und Angehörigen getöteter Soldaten sowie Kriminalitätsopfern abgehört hatten.

Der Bericht befasst sich laut der Ankündigung mit "der Kultur, den Praktiken und der Ethik" der Medien sowie mit den Beziehungen zwischen Presse, Polizei, Politik und Öffentlichkeit. Mit der Veröffentlichung des zweiten Teils der Untersuchungen, bei denen es um zweifelhafte und teils illegale Praktiken der Journalisten der Boulevardzeitung geht, ist nicht vor Abschluss der polizeilichen Ermittlungen zu rechnen.

Die Zahl der Abhöropfer soll bei etwa 600 liegen. Angeklagt sind acht Verdächtige. Die Zeitung von Medienzar Rupert Murdoch war nach Bekanntwerden des Skandals 2011 eingestellt worden. (APA, 22.11.2012)