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Kameras an den Unis sollen Diebstähle verhindern.

Foto: Roberto Pfeil/AP/dapd

Wien - "Big Brother is watching you" - zumindest vielleicht irgendwann. Darum geht es in einer aktuellen Debatte zwischen dem Betriebsrat der Uni Wien und Mitarbeitern wegen der am 1. Oktober in Kraft getretenen Betriebsvereinbarung zur Videoüberwachung.

Die einen kritisieren fehlende Transparenz, der Betriebsrat aber wittert eine "Vielzahl von Fehlmeinungen - die Vereinbarung öffnet nicht Tür und Tor für Überwachung", sagt Karl Reiter, der stellvertretende Vorsitzende des Betriebsrats und Vorsitzende der Datenschutzkommission. Für ihn handelt es sich um eine rein präventive Maßnahme, "falls es irgendwann einen Anlass gibt, eine Anlage zu installieren".

Wunsch der Institute

Kameras gewünscht haben sich Institute, an denen es in vergangener Zeit zu Diebstählen kam. Zudem kommen "manche dunklen Gänge einem Fuchsbau gleich - einige haben hier Angst", sagt Reiter. Um eine Anlage zu installieren, muss eine konkrete Gefahr vorliegen - die Installation muss dann im Bundeskanzleramt genehmigt werden. "Das kann ich mir nach momentanem Stand nicht vorstellen", sagt Reiter.

Vorsorglich hat der Betriebsrat neben den WCs auch seine eigenen Räume von möglicher Überwachung ausgenommen. Stefan Ossmann, Lektor für Internationale Entwicklung, kritisiert, dass vieles noch unklar sei, etwa wann eine konkrete Gefahr vorherrscht. Er ist sicher, dass die Diskussion nicht zu Ende ist, auch wenn es derzeit noch keine Kameras an der Uni gibt, die etwas anderes aufzeichnen als Vorlesungen. (Lara Hagen, UNISTANDARD, 22.11.2012)