Bild nicht mehr verfügbar.

Fast ein Drittel ihrer Jagd-Zeit verbringen Kaiserpinguine auf Meereis, wo sie sich ausruhen und Schutz vor Räubern suchen.

Foto: John Weller/AP/dapd

Hiroshima - Befinden sich antarktische Kaiserpinguine auf ihren ausgedehnten Jagd-Ausflügen, dann benötigen die Tiere zwischendurch auch Verschnaufpausen. Dafür kehren sie immer wieder zum Meereis zurück und verbringen dort fast ein Drittel ihrer Zeit, wie nun internationale Forscher im Journal "PloS One" berichten.

Dem Team um Shinichi Watanabe von der Fukuyama Universität der japanischen Stadt Hiroshima war es 2005 gelungen, die Aktivitäten einer Gruppe von Kaiserpinguinen (Aptenodytes fosteri) in der Brutsaison zu verfolgen. Die Pinguine stammten aus einer Kolonie am Kap Washington in der Antarktis. Watanabe nutzte zur Verfolgung Geräte, die beständig die Bewegung der zehn Tiere sowie ihre Tiefe im Wasser elektronisch protokollierten.

Erstaunliche Tieftaucher

Dabei fand er heraus, dass die Pinguine, wenn sie erst einmal von der Kolonie aus zur Jagd aufgebrochen waren, im Schnitt knapp fünf Stunden lang unterwegs waren. Dabei tauchten sie zwei Drittel der Zeit tiefer als fünf Meter, oft sogar bis in sehr große Tiefen. Der Rekord eines Pinguins lag bei erstaunlichen 514 Metern. Knapp ein Drittel der Jagdphase verbrachten die Tiere während kurzer Pausen auf Eisflächen.

Diese Ruhephasen dienen wahrscheinlich nicht nur der Erholung, sondern ebenso dem Schutz vor Räubern wie etwa Seeleoparden, glauben die Forscher. Dafür spreche auch, dass Kaiserpinguine oft bis zu mehrere Stunden an der Eiskante warten, bevor sie in einer großen Gruppe zur Jagd aufbrechen.

Wichtiges Meereis

Die Ergebnisse zeigen, wie wichtig Meereis für das Jagdverhalten der Kaiserpinguine ist, schließt Watanabe. Vor allem die Veränderung der Verteilung des Meereises durch das Klima können große Auswirkung auf die Ernährung der Pinguinkolonien haben, schreibt er. (APA/red, derstandard.at, 24.11.2012)