Wegen der Vielfalt an Uni-bezogenen Themen, die vor Gericht landen, gibt es keine zentrale Anlaufstelle.

Uni-Besetzung mit rechtlichem Nachspiel

Aus solidarischer Überzeugung nahm Rosenberg an den Protesten gegen die Abschaffung des Bachelors-Studiums Internationale Entwicklung an der Uni Wien teil. Im April dieses Jahres wurde deshalb das Audimax besetzt. Die Räumung durch die Polizei fand noch am selben Abend statt. Im Zuge dessen erhielten 170 Studierende, die sich nach der Aufforderung der Polizei weigerten, das Gebäude zu verlassen, eine Anzeige wegen Störung öffentlicher Ordnung.

Rosenberg war einer von ihnen. Die Proteste seien "kriminalisiert" worden, fand er und erhob Einspruch. Auch wegen Verstoßes gegen Datenschutzbestimmungen - in der zugestellten Anzeige war eine Liste mit Namen und Adresse anderer zu finden. (ned)

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Mit der ÖH gegen Studiengebühren

Weil sich die Regierungsparteien auf keine politische Lösung einigen konnten, landete das Thema Studiengebühren vergangenes Semester vor Gericht. Der Jus-Student Andreas Wöckinger hatte Beschwerde gegen die Uni Wien eingebracht, die ihm wegen zu langer Studiendauer Gebühren verordnet hatte. Mithilfe der Hochschülerschaft ging er vor den Verfassungsgerichtshof (VfGH), "alleine hätte ich mir die Verfahrenskosten nicht leisten können", sagt er.

Dass der VfGH Bedenken gegen die autonomen Gebühren äußerte und jetzt die Satzung der Uni Wien auf Rechtswidrigkeit prüft, ist für Wöckinger ein "großer Erfolg im Kampf gegen Studiengebühren". Im Frühjahr 2013 soll eine Entscheidung fallen. (ook)

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Wohngemeinschaft wegen Miete vor Gericht

In einer Mietzinsüberprüfung stellte sich heraus, dass Katrin Kessler (22) und ihrer WG eine um 60 Prozent zu hohe Miete bezahlen. Für die 15 Monate, die sie in der Wohnung lebten, hatten sie rund 6000 Euro zu viel bezahlt.

Gegen den Bescheid legte die Vermieterin Berufung ein. Die WG der Studentin der Internationalen Betriebswirtschaft bot einen Vergleich an, ihre Vermieterin lehnte jedoch ab: "Ich glaube, sie dachte nicht, dass wir vor Gericht gehen, weil wir nur Studierende sind." Mittlerweile ist die Berufung vor dem Landesgericht - und Kesslers WG umgezogen. (ook)

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