Wien - Österreich bläst der internationale konjunkturelle Gegenwind deutlich stärker entgegen als bisher angenommen. Laut OeNB-Gouverneur Ewald Nowotny werden die bisherigen Wachstumsprognosen der Nationalbank von 0,8 Prozent für 2012 und die intern bereits von 1,7 auf 0,9 Prozent reduzierte Prognose für 2013 wohl nicht zu halten sein.

Für 2012 sei eine weitere Abschwächung der Wirtschaftsleistung auf 0,5 bis 0,8 Prozent möglich, sagte Nowotny im Finanzausschuss des Parlaments.

Nächste Prognosen im Dezember

Für 2013 sei es angesichts einer raschen Eintrübung der deutschen Konjunktur nicht sicher, dass die 0,9 Prozent-Wachstumsprognose halten werde, sagte Nowotny laut Parlamentskorrespondenz. Die nächste offizielle BIP-Prognose wird die Notenbank am 7. Dezember veröffentlichen.

Die beiden Wirtschaftsforschungsinstitute Wifo und IHS hatten zuletzt im September mit 0,6 bzw. 0,8 Prozent für dieses Jahr und 1,0 bzw. 1,3 Prozent für 2013 gerechnet.

Auch die Experten der Prognoseinstitute haben bereits Revisionen angekündigt. Wifo-Experte Marcus Scheiblecker hält für 2012 nur mehr 0,5 oder 0,4 Prozent für möglich, wie er vergangene Woche sagte. Wifo und IHS legen ihre nächsten Prognosen am 20. Dezember vor. (APA, 21.11.2012)