Am 21. November ist Welttag des Fernsehens, hat die UNO 1996 entschieden.

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Welttage gibt es inflationär. Montag war zum Beispiel der Welttoilettentag. Donnerstag ist der Tag der Hausmusik und dazwischen drängt sich in Listen, die die Welttage aufzählen, jener des Fernsehens am 21. November. Den hat die UNO 1996 proklamiert, weil Fernsehen "die globale Aufmerksamkeit auf Konflikte und Bedrohungen für Frieden und Sicherheit" lenkt. "Fernsehen kann eine gewaltige Kraft für das Gute sein", sagte der damalige Generalsekretär Kofi Annan.

Mit entsprechend sensibler Programmierung wird der Tag von den Sendeanstalten allerdings kaum gewürdigt. Der ORF zeigt im Hauptabendprogramm "Soko Donau" und "Trau niemals deiner Frau". Puls 4 zeigt die CSI-Folge "Blutrausch". Auf ProSieben ordinieren die Ärzte von "Grey's Anatomy", im ZDF läuft die "Champions League", das Erste ist "Blaubeerblau", Arte zeigt den Film Ajami - fünf Geschichten von Juden, Arabern, Christen und Muslimen aus Tel Aviv, RTL macht mit den "zehn skurrilsten TV-Schocker der Welt" Fernsehen zum Thema und ATV zeigt die Kuppel-Show "Bauer sucht Frau", das muss wohl die "gewaltige Kraft für das Gute sein".

Hat die Glotze in Zeiten von Digitalisierung Zukunft? Kommen Zuschauer ohne Serienware wie "Homeland", "The Walking Dead" und "Breaking Bad" aus? Ist der übermäßige Konsum von Castingshows gesundheitsgefährdend? Was schätzen Sie am Fernsehen? Warum brauchen wir dieses Medium? Gibt es gar Gründe, abzuschalten oder den Welttag abzuschaffen? Posten Sie Ihre Meinung im Forum! (red, derStandard.at, 20.11.2012)