S1-Gegner meinen, das Projekt verbrenne Steuergeld - was sie am Montag nachstellten.

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Wien - In den ersten Minuten der mündlichen Verhandlung zur Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) der S1 Außenring-Schnellstraße von Schwechat bis Süßenbrunn roch es im Festsaal der Bezirksvertretung Wien-Landstraße leicht verkohlt. Zuvor hatte eine Gruppe Projektgegner, die nun im Saal saß, andächtig vor dem Haus Papierscheine als Symbol für Steuergeld verbrannt.

Das UVP-Verfahren zur S1 ging mit dem Start der mündlichen Verhandlung am Montag in die finale Phase. Projektgegner beziffern die Baukosten inklusive Tunnel mit drei Milliarden Euro, die Asfinag mit 1,8 Milliarden. Der Straßenerrichter betonte, dass dem Projekt "ausführliche Datenrecherche und großes Expertenwissen" (seit 2007 laufen die Planungen) zugrunde liege.

Kritische Fragen

Umweltschützer, Vertreter von Bürgerinitiativen und Anrainer haben daran ihre Zweifel und stellten kritische Fragen an Sachverständige des Ministeriums und der Asfinag, die mit fast 40 Vertretern und Experten anwesend war. Die Wiener Umweltanwaltschaft monierte, dass die Effekte der geplanten Spange Aspern und der S8 Marchfeld Schnellstraße nicht genügend berücksichtigt würden. Die Asfinag wies dies zurück und verwies weiters auf die UVP-Verfahren zu diesen Projekten.

Zur Sprache kamen unter anderem auch die Themen Grundwasser und Luftgüte. Auf beides hatten die Experten der Behörde und der Asfinag keine nenneswerten Auswirkungen durch den Bau der S1 festgestellt. Der Projektwerber erwartet bis Mitte Mai einen positiven Bescheid. (spri, DER STANDARD, 20.11.2012)