Wien - Der US-Hedgefonds Golden Tree ist nun nah daran, Miteigentümer der Bawag zu werden. Am Montag fanden im Finanzministerium Gespräche dazu statt, die Bundeswettbewerbsbehörde gab bekannt, der Hedgefonds beabsichtige, "einen wesentlichen Anteil an der Bawag zu erwerben".

Gleichzeitig mit dem Deal bekommt die Bank 200 Mio. Euro an frischem Kapital. Golden Tree wird künftig 40 Prozent direkt an der Bawag halten, der Anteil des US-Hedgefonds Cerberus sowie der mit kleinen Anteilen beteiligten Austro-Partner Post, Generali und Hannes Androsch sinkt auf rund 55 Prozent. Der Rest soll bei anderen Investoren landen, mit denen noch verhandelt wird.

Der Deal kommt wie berichtet per Debt-Equity-Swap zustande, also per Umtausch von Anleihen in Aktien. Cerberus hatte die Gewerkschaftsbank vor mehr als fünf Jahren um 3,2 Mrd. Euro gekauft; einen Großteil davon allerdings fremdfinanziert. Diese Anleihen, die Cerberus nun nicht zurückzahlen will oder kann, hatte eben auch Golden Tree gezeichnet. Der Anteil, der von Cerberus stammt, beträgt 33,3 Prozent, die restlichen sieben Prozent (waren im ursprünglichen Einstiegsplan nicht vorgesehen) hat Golden Tree von anderen Investoren übernommen.

Gleichzeitig mit dem Einstieg des 2000 von Steven Tananbaum gegründeten New Yorker Fonds wird in der Gesellschafterstruktur der Bawag (auf Wunsch der Aufsicht) aufgeräumt. Bisher hat es über der Bawag-Großmutter Promontoria Sacher B.V. (an ihr hat sich Cerberus beteiligt) noch fünf weitere Gesellschafter-Ebenen gegeben. Die neue Eigentümerstruktur soll auch direkt in der Bawag PSK AG gelten. (APA, gra, 19.11.2012)