Österreichs beste Aktienfonds - Blue Chips weltweit

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Wien - Die Aktienmärkte als Fass ohne Boden - das stimmt seit einigen Monaten schon nicht mehr. Die US-Technologiebörse Nasdaq hat seit Jahresbeginn auf Dollarbasis 25 Prozent zugelegt, der Standard-&-Poors-500 Index der größten US-Unternehmen immerhin zwölf Prozent, gleich viel wie der Deutsche Leitindex Dax (auf Eurobasis).

Comeback der Aktienfonds

Immer mehr Anleger kehren den beliebten Anleihen wieder den Rücken und kaufen wieder Aktienfonds. Dass allerdings die Krise noch nicht wirklich überwunden ist, zeigen die Gewinne der Unternehmen: Sie steigen deutlich langsamer als die Aktienkurse. Die Folge: Die Kurs-Gewinn-Verhältnisse (KGV) sind bereits wieder sehr hoch. Der Standard-&-Poors-Index hat ein durchschnittliches KGV von 31, der DAX ist noch immer negativ, und selbst Wien ist mit 18 (ATX) bereits recht teuer. Dennoch erwarten Experten einen weiteren Zufluss zu Aktienfonds.

DER STANDARD hat zusammen mit der unabhängigen Vermögensverwaltung FeriTrust die besten in Österreich zugelassenen Aktienfonds mit Anlageschwerpunkt Blue Chips weltweit unter die Lupe genommen.

Größere Sicherheit

Natürlich ist die Performance dieser Fonds nicht ganz so gut wie von risikoreicheren Spezialfonds - dafür ist auch die Sicherheit bedeutend größer. Am besten schnitten im ersten Halbjahr 2003 die Fonds ab, die in Schwellenländer, Biotechnologie und Technologiewerte investierten. Der durchschnittliche Aktienfonds, den europäische Investoren kaufen können, gewann knapp 16 Prozent an Wert, zeigen die Daten von Standard & Poor's. Hingegen kam der durchschnittliche Anleihefonds nur auf ein Plus von drei Prozent.

"Das sind gute Nachrichten für Kunden und gute Nachrichten für unsere Rentabilität", sagt Andrew November, mit zuständig für die Investments bei Scottish Widows Investment Partnership in Edinburgh. Die europäischen Börsen verzeichneten im zweiten Quartal den größten Zuwachs seit Ende 1999. Der europäische Leitindex Dow Jones Stoxx 50 legte mehr als 14 Prozent zu. Acht der zehn größten Aktienfonds in Europa schlugen den Stoxx 50-Index.

Hoffnung auf neuen Zustrom

Die Vermögensverwaltungsgesellschaften hoffen nun, dass die gute Performance der Fonds zu einem neuen Zustrom an Anlagekapital führt. "Wir brauchen erst noch ein paar Quartale Stabilität, bevor die Anleger wieder Mut fassen." Henri Reiter, geschäftsführender Direktor bei dem in Luxemburg angesiedelten Fund Invest berichtet, dass einige seiner wohlhabenderen Kunden wieder investieren. "Vermögende Privatinvestoren kehren zu den Aktien zurück", beobachtet er. "Sie sind der Ansicht, dass das Schlimmste vorbei ist."

Die Dachfondsgesellschaft investiert für 48.000 Kunden in Fonds. Unter anderem setzte sie auf den Fidelity European Growth Fund, der von Graham Clapp verwaltet wird und mit einem Fondsvolumen von etwa 8,6 Mrd. Dollar der größte europäische Aktienfonds ist. Zwischen April und Juni legte er 21 Prozent zu. Drei der vier Performance-Spitzenreiter in dem Quartal konzentrierten sich auf indonesische Aktien. Der New Tiger Indonesia von Allianz Dresdner war der Klassenbeste mit einem Zuwachs von 54 Prozent. (mimo/DER STANDARD Print-Ausgabe, 7.7.2003)