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Geht es nach den Marktanteilen ist Red Hat die unbestrittene Nummer Eins unter den Linux Distributionen, eine Position, die vor allem von einer Beherrschung des US-amerikanischen Marktes herrührt. Das aktuelle Vorzeigeprodukt des Herstellers für den Desktop-Markt ist Red Hat Linux 9, das wir im folgenden einem Test unterziehen wollen.

Die Softwareausstattung ist wie gewohnt einigermassen aktuell - Kernel 2.4.20, XFree86 4.3.0 und GNOME 2.2 bilden die Eckdaten des Systems. Also ausgepackt und auf zur...

Screenshot: Redaktion

Installation

von Red Hat Linux 9. Wie üblich werden anfangs einige grundlegende Parameter eingestellt, dann erfolgt die Auswahl des Installationstyps, wir wählen hier mal den voreingestellten "Persönlichen Desktop". Bevor es zum...

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Aufspielen

der Softwarepakete kommt, muss die Festplatte partitioniert werden. Am besten ist es, wenn eine ganze Festplatte dafür zu Verfügung steht, das Partitionierungstool von Anaconda - so der Name des Red Hat Installers - ist leider wenig intuitiv. Außerdem führte der erste Versuch des Erstellens einer neuen Partition zu einem Absturz des Installers. Aber an sich ist die Installation bei Red Hat mittlerweile recht...

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ausgereift.

So ist es dann auch kein Problem bis zum linksstehenden Bild zu kommen, das uns das Ende des Installationsvorgangs verheißt und uns zum Rebooten animiert.

Diesem Wunsch nachgehend landen wir bei weiteren...

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Konfigurations-Screens

Hier lassen sich grundlegende Einstellungen wie Datum und Uhrzeit oder auch die grafischen Optionen einrichten. Auch die für begrenzte Zeit kostenlose Registration am...

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Red Hat Network

kann hier erfolgen. Auch lässt sich noch weitere Software von den restlichen im Paket enthaltenen CDs hinzufügen.

Wer all dies erledigt hat, wird zur Belohnung von einem gewohnt freundlichen...

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Login-Manager

begrüsst. Aber lassen wir den mal links liegen und versuchen uns an den gerade zuvor erstellten UserInnen-Namen und das zugehörige Passwort zu erinnern, um auf den eigentlichen...

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Desktop

zu gelangen. Dieser präsentiert sich im bereits von der Vorgängerversion bekannten Bluecurve-Outfit, rein optisch hat sich da recht wenig getan, ein paar Icons sind dazugekommen und einen dazupassenden Mauszeiger gibts jetzt halt. Eine der Stärken von Red Hat Linux 8 waren sicher die...

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Konfigurationstools

Das sind sie auch jetzt noch, viel neues hat sich aber auch hier nicht getan.

Der Versuch ins Internet zu gehen scheiterte übrigens beim ersten Anlauf, da die Onboard-Netzwerkkarte des verwendeten Asus A7V8X-Mainboards ignoriert wurde, der nötige Treiber ist in Red Hat Linux 9 offensichtlich noch nicht enthalten.

Weitere erwünschte...

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Software

lässt sich bei Red Hat Linux 9 recht komfortabel installieren, einfach im Paket-Manager anklicken und...

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los

kann es gehen. Im Bild dann aber ein Beispiel für gekonnte Verwirrung: Die deutsche Lokalisierung ist - wie so oft - äußerst mangelhaft, eine CD-ROM als Diskette zu bezeichnen, gehört schon eher zu den gröberen Fehlern. Aber auch sonst gibt sich die Übersetzung manchmal recht...

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kryptisch

Dass es zum Beispiel "Neue Druckerwarteschlange hinzufügen" und nicht "Drucker hinzufügen" heißt mag zwar aus technischer Sicht vollkommen richtig sein, für AnfängerInnen ist dies aber schlicht verwirrend. Wäre gut, wenn Red Hat seine Bemühungen das System EinsteigerInnenfreundlicher zu machen auch auf die verwendete Sprache ausdehnen könnte.

Nun erlaubt sich der Schreiber zur Abwechslung mal einen kleinen...

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Exkurs

und zwar zum Thema Menüstruktur. Denn schließlich ist das Startmenü der zentrale Ausgangspunkt für viele UserInnen - um so wichtiger ist ein logischer Aufbau der Menüs. Doch davon ist Red Hat mit der aktuellen Release wirklich meilenweit entfernt.

Erstes Beispiel: Der Spiele-Tree, im Bild gut zu sehen auch das Menü "weitere Spiele". Lässt sich schon grundsätzlich über die Einrichtung so eines Untermenüs diskutieren, stellt sich im konkreten Fall die Frage, warum dort ausgerechnet alle Nicht-Karten und Brett-Spiele landen. Die nachträgliche Installation von KDE verschlimmert das Problem übrigens noch einigermassen, weil es dann für jedes der "Basic"-Spiele auch noch zwei Varianten gibt, was das Menü endgültig vollkommen unübersichtlich macht. Aber gehen wir weiter zu...

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Beispiel 2

Praktisch für NeueinsteigerInnen, dass sich CD Brennen wirklich hinter dem Punkt "CD brennen" verbirgt, allerdings muss dieser zuerst mal gefunden werden. Nicht nur, dass er sich aus unerfindlichen Gründen im Ordner Systemtools versteckt, muss er auch noch sein Dasein im Unterordner weitere Systemtools fristen, während für EndbenutzerInnen so essentielle Tools wie Traceroute (wer hat sowas eigentlich schon jemals aus einem Menü aufgerufen?) eine Ebene höher zu finden sind.

Ein...

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Plädoyer

gegen die Unterordner ist das dritte Beispiel. Zwar macht dieses wenigstens an sich Sinn, da es sich bei dem dort versteckten Programm um ein Administrationstool handelt, aber Unterordner mit nur einem Eintrag sind irgendwie sinnlos...

Aber um auch mal was..

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Positives

zu sagen: OpenOffice.org ist bei Red Hat wirklich so gut integriert wie sonst nirgends - ausser natürlich im Ximian Desktop 2 - so bleibt die Startzeit erfreulich niedrig.

Auch lässt die...

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Softwareausstattung

wenig zu wünschen übrig, eigentlich ist alles, was im täglichen Gebrauch benötigt wird, vorhanden. Mit einer grossen Ausnahme: MP3s lassen sich - aus lizenrechtlichen Gründen - noch immer nicht abspielen. Und da es eh wieder wer posten wird: Natürlich ist dem Tester durchaus bewusst, dass sich diese Funktionalität "leicht" nachrüsten lässt, ein fertiges Produkt sollte aber aus dem Paket heraus fertig sein, dafür gibt es ja schließlich Distributoren.

Kommen wir schon zum...

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Fazit

Nach dem "grossen Wurf" Red Hat Linux 8 ist die neue Version eine klare Enttäuschung, nicht etwa, weil sie eine schlechte Distribution wäre, sondern weil sich seit der Vorgängerversion kaum etwas getan hat.

Wer erstmals mit Linux Bekanntschaft schließen will, für den ist Red Hat Linux weiterhin eine gute Wahl, wer allerdings bereits die Version 8 besitzt, sollte schon einen guten Grund - benötigte Treiber in etwa - für das Update haben. (apo)

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