Im Ottakringer-Konzern sei Employer Branding kein explizit definiertes Thema und dennoch selbstverständlich. Es sei selbstverständlich, dass man authentisch hinter den Dingen stehe, die man tue und sage. "Weil die Leute spüren, wenn etwas echt ist oder nicht", sagt Sigi Menz, Vorstandsvorsitzender und Generaldirektor der Ottakringer Getränke AG.

Das Besondere des Konzern sei einerseits die Börsennotierung, und andererseits sei man nach wie vor ein Familienunternehmen - "und das spürt man auch", so Menz weiter. Auf der Homepage des Ottakringer-Konzerns steht unter "Selbstverständnis" unter anderem: "Wir sind und bleiben ein eigenständiges, österreichisches Familienunternehmen, das sich zur Wiener Börse bekennt." Familienmitglieder sind im Unternehmen tätig, und die Mitarbeiter spüren und tragen die Philosophie, die hinter dem Unternehmen steht. "Das muss nicht neu inszeniert werden."

Diese Philosophie werde ebenso nach außen getragen und koppelt sich hinsichtlich Neuzugängen auch retour, sagt er. "Wenn man sich im Familienkonzern bewirbt, dann weiß man auch, was einen erwartet", so Menz. Mundpropaganda sei dabei nicht unerheblich. Im vergangenen Jahr erwirtschafteten 820 Mitarbeiter rund 218 Millionen Euro Umsatz - ganz nach dem Unternehmensmotto "Wir machen Freude - und Getränke".

Am wichtigsten ist immer der Mensch. Egal welcher Trend kommt oder geht - der Mensch steht stets im Mittelpunkt. "Diese alte Erkenntnis", sagt Menz, "ist, wenn Sie so wollen, die für uns entscheidende, neue Erkenntnis." So spielt die Pflege von Beziehungen eine tragende Rolle, und so pflege man ebenso Beziehungen - auch in Form von Kooperationen - zu Universitäten und Kunsthochschulen und ganz generell gerne mit der Studentenwelt. "Für Ideen, wie unsere Produkte verbessert werden können, sind wir immer offen", sagt Menz (sekretariat. menz@ottakringerkonzern. at). Auf die Frage, wie sich der Ottakringer- von anderen Konzernen unterscheide, sagt er: "Wir haben einfachere und kürzere Entscheidungswege - und trauen wir uns dort und da mehr." (Heidi Aichinger, DER STANDARD, 17./18.11.2012)