Wien - Nächste Woche wird es, wieder einmal, ernst für die Hypo Alpe Adria bzw. für ihren Aktionär, die Republik Österreich. Rund um den Streit mit Ex-Eigentümer BayernLB muss entschieden werden, ob die Hypo jene Kredite weiter bedient, die ihr die BayernLB einst gab und die 2013 fällig werden. Oder ob sie die rund drei Mrd. Euro als Eigenkapitalersatz ansieht, behält und alle Zahlungen einstellt.

Erstmals thematisiert hat die Eigenkapitalersatzfrage Hypo-Gutachter Fritz Kleiner, nun liegen jene Expertisen vor, die die Hypo daraufhin bei anderen Gutachtern bestellt hat. Sie kommen dem Vernehmen nach zum Schluss, dass das Geld als Eigenkapital gemäß Eigenkapitalersatzgesetz angesehen werden kann. Die Entscheidung, was nun weiter geschehen soll, wird nächste Woche getroffen. Da soll der Bankvorstand unter Gottwald Kranebitter dem von Johannes Ditz geführten Aufsichtsrat zu dem heiklen Thema Bericht erstatten.

Sollten die Österreicher ihre Kreditrückzahlung einstellen, wäre das der nächste Eskalationsschritt im Streit Bayern gegen Österreich. Die Bayern haben ja auf Rückabwicklung ihres Hypo-Kaufvertrags geklagt.

Das Gerücht, die Finanzministerien in Wien und München hätten sich auf politischer Ebene bereits auf einen Vergleich geeinigt, wird von den Involvierten bestritten. (Renate Graber, DER STANDARD; 17./18.11.2012)