Polizeiauto 2025: Auf dem Highway ist die Hölle los
Die diesjährige Design Challenge der Los Angeles Autoshow hat nach dem Polizeiauto der Zukunft gefahndet. Die Ergebnisse sind kurios bis schräg
Ansichtssache
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Stefan Schlögl
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Die diesjährige Design Challenge der Los Angeles Autoshow hat nach dem Polizeiauto der Zukunft gefahndet. Die Ermittlungsergebnisse sind kurios bis schräg - und der neue Mercedes G wurde auch identifiziert
Drohnen, fliegende Motorräder, bemannte Bodenraketen und Exekutivorgane mit Kinnladen im Verbundlenkerachsenformat - die Verbrecherjagd der Zukunft wird cool, voll vernetzt und vor allem sehr dynamisch vonstatten gehen. Das ist zumindest die Kernbotschaft der Beiträge zur Design Challenge 2012, die auch dieses Jahr im Rahmen der Los Angeles Autoshow ausgerufen wurde.
Zum neunten Mal bat eine Jury im Vorfeld der am 30. November anhebenden Veranstaltung die Automobilindustrie, ihre Ideen zu einem Zukunftsthema zu visualisieren. Diesmal galt es, das "Highway Patrol Vehicle 2025" zu entwickeln. Originelles Design, das Aufspüren technologischer Trends und ein möglichst hoher Ökofaktor standen bei den Juroren ganz oben auf der Wunschliste. General Motors, BMW, Honda, Mercedes und Subaru fühlten sich befähigt, derlei umzusetzen. Nun liegen die Ergebnisse der etwas anderen Ermittlertätigkeit vor. Gewiss ist eines: Auf dem Highway ist 2025 die Hölle los.
Law&Order trifft Ausblick auf Mercedes G
Ganz gleich, ob von General Motors oder Honda - der Kriminelle der Zukunft sieht sich mit einem knallig verpackten Hightech-Aufmarsch konfrontiert. Action-Epen wie "Robocop" oder "Judge Dredd" dürften mehr als bloß eine Inspirationsquelle gewesen sein, wie überhaupt so mancher Hollywood-Set den Designern den Zeichenstift geführt hat. Vor allem bei der General-Motors-Tochter Chevrolet steht Law&Order ganz oben auf dem virtuellen Einsatzplan, Honda hingegen nimmt sich zumindest in Ansätzen des schnöden Themas Verkehrsüberwachung an.
Einzig Daimler sticht aus dem überzeichneten, etwas selbstverliebten Action-Inferno der Kreativen heraus und präsentiert eine Art realmöglicher Zukunft: den Mercedes-Benz Ener-G-Force, eine Reminiszenz an den Kantenklassiker Mercedes G. Wo seit über 30 Jahren urwüchsige Kraft, endzweckgerichtete Formen und humorlose Winkel walten, dominieren beim Ener-G-Force geblähte Nüstern und feiste Radkästen. Es ist also eine Revolution im Reich der Böschungswinkel-Fetischisten angesagt.
Nicht weniger revolutionär geben sich die gezeigten Zukunftsentwürfe in Sachen Observation und Verbrechensvereitelung. Damit müssen Pülcher, Verkehrsrowdies und staatsgefährdende Subjekte in Hinkunft rechnen - die Polizei-Patrouille 2025, eine Zusammenschau. (Stefan Schlögl, derStandard.at, 20.11.2012)
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