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Gelder eingefroren, weil die Einsicht fehlt: Society-Lady Fiona Pacifico Griffini-Grasser nebst ihrem Gatten, Karl-Heinz.

Foto: APA/GEORG HOCHMUTH

Wien - Fiona Pacifico Griffini-Grasser, Gattin des früheren Finanzministers Karl-Heinz Grasser und Schirmherrin des Wiener Tierballs, sorgte bei der Charity-Veranstaltung am Donnerstag vergangener Woche für erstaunte Gesichter und womöglich ein gerichtliches Nachspiel. Weil sie nicht mit den Spendenmodalitäten einverstanden war, zog sie einen zuvor zugesagten Betrag von 70.000 Euro zurück. 

Bei der Veranstaltung im Wiener Parkhotel Schönbrunn forderte Grasser Einsicht in die Konten des Wiener Tierballs. Die Organisatorin, Brigitte Martzak, verneinte, weil einer Schirmherrin dieses Recht nicht zustehe. Sollten die Spendengelder nicht freiwillig überwiesen werden, will Martzak sie einklagen.

Geld bleibt auf Unternehmenskonten

Gegenüber dem "Kurier" bestätigt Grasser, die Gelder eingefroren zu haben: "Es liegt auf den Konten bei Swarovski. Vertrag gibt es aber keinen, wie behauptet wird. Soll sie doch klagen. Ich habe auch schon einen Anwalt engagiert."

Als Hintergrund für den Streit gelten Differenzen bei der Auswahl der begünstigten Tierhilfsorganisationen. Grassers Vorstellungen überschnitten sich offenbar zu wenig mit jenen des Organisationskomitees.

"Jeder Cent muss ankommen"

Inoffiziell halten sich aber laut der Tageszeitung auch Gerüchte über eine Klausel im Organisationsvertrag: Ab einem gewissen Gesamtbetrag an Spenden soll Martzak persönlich an den Einnahmen beteiligt werden. Ein Tabu für die Swarovski-Erbin: "Bei Charity-Events muss jeder Cent ankommen."

Im Fahrwasser Grassers soll auch "Krone"-Mitarbeiterin Maggie Entenfellner 10.000 Euro an bereits zugesagten Spendengeldern zurückgezogen haben. Grasser selbst hat nach dem Society-Eklat die Schirmherrschaft für den Wiener Tierball zurückgelegt. Nächstes Jahr will die 47-Jährige eine Konkurrenzveranstaltung organisieren. (red, derStandard.at, 16.11.2012)