Fäviken
Gerade rechtzeitig vor Weihnachten erschien das Fäviken-Kochbuch von Magnus Nilsson auf Deutsch. Das Restaurant Fäviken, das auf der San-Pellegrino-Liste der besten Restaurants im April auf Rang 34 einstieg, liegt im schwedischen Jämtland, und Nilsson kocht dort fast ausschließlich mit Zutaten aus der Umgebung.
Das Buch bietet viel Lesestoff, jede Hauptzutat wird von einem langen Text eingeleitet, erst danach folgen Rezepte. Wie wichtig Nilsson der respektvolle Umgang mit Zutaten ist, beweist die Anekdote über falsches Karottenschälen eines seiner Köche. "Er hatte sie mit einem Sparschäler wie Objekte und nicht wie etwas Lebendiges zugerichtet und das Grün in eine Schüssel geworfen. Ich war sehr wütend und erklärte ihm, wie entsetzt ich war, dass ein begabter Koch wie er noch nicht einmal korrekt Karotten schälen konnte."
Ein wirklich schönes Buch, das Koch- und Essinteressierte gleichermaßen freuen wird.
>> Katharina Seiser besuchte das Fäviken im Frühling: "Fäviken Magasinet: Die Küche von ganz oben"
Magnus Nilsson
Fäviken
Verlag Edel Germany
272 Seiten, 49,95 Euro
Das Lexikon der Aromen- und Geschmackskombinationen
Auch der Klassiker von Karen Page und Andrew Dornenburg ist endlich auf Deutsch erhältlich. Hunderte Zutaten sind alphabetisch geordnet und mit dazupassenden Geschmackskombinationen aufgelistet. Das Buch ist ein perfektes Nachschlagewerk und eine Inspirationsquelle für alle, die sich für das Kochen interessieren.
Karen Page, Andrew Dornenburg
Das Lexikon der Aromen- und Geschmackskombinationen
AT Verlag
280 Seiten, 30,80 Euro
Ottolenghi - Das Kochbuch
Eines unserer persönlichen Highlights dieses Jahres. Das Anfang 2012 auf Deutsch erschienene Buch enthält die Lieblingsrezepte von Yotam Ottolenghi und Sami Tamir aus dem gleichnamigen Lokal in London. Aus keinem anderen in diesem Jahr erschienen Kochbuch haben wir so viel nachgekocht wie aus diesem.
In den 140 Rezepten finden sich mediterrane und orientalische Einflüsse, viel Platz ist auch dem Kapitel "Backen und Patisserie" gewidmet. Im Jänner erscheint das dritte Ottolenghi-Kochbuch mit dem Titel "Jerusalem" auf Deutsch.
Yotam Ottolenghi, Sami Tamir
Ottolenghi - Das Kochbuch
Verlag Dorling Kindersley
304 Seiten, 25,70 Euro
Österreich vegetarisch
Auch das Kochbuch von Katharina Seiser und Meinrad Neunkirchner zählt zu unseren diesjährigen Lieblingen. Wer glaubt, dass österreichische Küche unbedingt Fleisch enthalten muss, wird von diesem Kochbuch eines Besseren belehrt.
Katharina Seiser, Meinrad Neunkirchner
Österreich vegetarisch
Brandstätter Verlag
272 Seiten, 34,90 Euro
Zu Gast in der geheimen Schnatterei
Am Anfang stand eine ungewöhnliche Idee, die zur Geburt der "Geheimen Schnatterei" führte: Bianca Gusenbauer lässt sich von Gastgebern engagieren und kocht in deren Küche für eine bunt zusammengewürfelte Gesellschaft von etwa 16 einander unbekannten Gästen. Für ihr Kochbuch hat sie zwölf viergängige Menüs in zwölf fremden Küchen gekocht, die GastgeberInnen kochen lassen, Rückmeldungen gesammelt, beherzigt und zu einer bunten und sinnlichen Sammlung an saisonalen und nachhaltigen Rezepten, Geschichten und Erfahrungen rund ums Kochen verarbeitet nach dem Motto: "Kochen und gemeinsam essen, das ist für mich Slowfood." >> zur Ansichtssache
Bianca Gusenbauer, Jürgen Pletterbauer
Zu Gast in der geheimen Schnatterei
Kulinarische Erzählungen in 12 Menüs
248 Seiten, 26,90 Euro
>> Versand und Bezugsquellen
Das Buch der jüdischen Küche
Claudia Roden, die große alte Dame der Kochliteratur ("Arabesque", "The Food of Spain", "Tamarind & Saffron") hat sich über 15 Jahre auf eine Spurensuche nach den Küchen der jüdischen Diaspora begeben, die sie von Samarkand über Bagdad und Aleppo bis nach New York geführt hat. Herausgekommen ist eine Enzyklopädie mit weit mehr als 800 Rezepten, in der die Standards der aschkenasischen Küche von Kartoffellatkes bis Schmalzhering und von Lox bis Knisches und gehackter Leber festgeschrieben werden. >> Die Küchenbibel
Claudia Roden
Das Buch der jüdischen Küche
Eine Odyssee von Samarkand nach New York
Mandelbaum Verlag
528 Seiten, 54 Euro
Aus Freude am Landleben
Das Thema Selbermachen und Selbereinkochen steht derzeit hoch im Kurs. Zwei Bücher, die heuer dazu erschienen sind, können wir als Weihnachtsgeschenk empfehlen.
Zum einen ist das "Aus Freude am Landleben. Genussrezepte für die Vorratskammer" der Britin Alison Walker, in dem von der Fleischpastete über selbst gemachtes Ketchup bis zu verschiedenen Kräuterbuttern eine Vielzahl an Rezepten präsentiert wird.
Alison Walker
Aus Freude am Landleben
Genussrezepte für die Vorratskammer
Edition Styria
192 Seiten, 29,99 Euro
Hausgemacht
Ein ähnliches Konzept verfolgt das Buch "Hausgemacht". Brot backen, Joghurt selbst herstellen, Salzzitronen einlegen, Konfekt herstellen - 120 Rezepte liefern den Überblick zum Thema.
Gilles und Laurence Laurendon, Cathy Ytak, Catherine Quévremont
Hausgemacht
Traditionelle Rezepte für Eingemachtes, Frischkäse und Joghurt, Brot, Würzpasten, Konfekt und Getränke
AT Verlag
256 Seiten, 25,60 Euro
Zwiebel, Safran, Fingerhut - 50 Pflanzen, die unsere Welt verändert haben
Kein Kochbuch, aber ein wirklich interessantes Buch über Pflanzen, die wesentlich in der Menschheitsgeschichte waren. Seien es Pflanzen, die als Nahrungsmittel genutzt werden wie Orangen und Kartoffeln, oder jene, die aufgrund anderer Eigenschaften als Drogen und Heilpflanzen Bedeutung erlangten. 50 Pflanzen werden in dem mit wunderschönen historischen Bildern illustrierten Band porträtiert, ergänzt um durchaus kritische Texte zum Massenkonsum einzelner Produkte.
Bill Laws
Zwiebel, Safran, Fingerhut
50 Pflanzen, die unsere Welt verändert haben
Gerstenberg Verlag
224 Seiten, 25,70 Euro
Pasta - eine Kunst
Mehr als 160 Rezepte für Nudelsuppen, Saucen, Pestos, gefüllte Pasta und Gnocchi versammeln der Gastronom Lucio Galletto und der Journalist David Dale in diesem liebevoll gemachten (Koch-)Buch, das der Künstler Luke Sciberras zudem hervorragend illustriert hat. Neben den Anleitungen zur Zubereitung präsentiert Galletto humorvoll und kurzweilig allerhand Wissenswertes rund um die beliebten Teigwaren. Antworten zu Fragen wie "Welche Sauce passt zu welcher Pastasorte?", "Welche Vorzüge hat frische, getrocknete oder gefüllte Pasta?" und "Woher stammen die unterschiedlichen Gerichte?" werden mit persönlichen Anekdoten des Gastronomen angereichert.
Fazit: Selbst gemachte Pasta ist zwar eine Kunst, die aber jeder lernen kann!
Lucio Galletto, David Dale
Pasta - eine Kunst
Mit etwa 95 Farbfotografien von Anson Smart und mehr als 50 Illustrationen von Luke Sciberras
Verlag Dorling Kindersley
288 Seiten, 30,80 Euro
Verwurstung in aller Welt
Frankfurter, Salami, Kielbasa, Algkorv, Blutwurst, Irish Black Pudding, Chorizo, Lyoner, Salsiccia - die Vielfalt an Würsten ist groß. Mehr als 300 internationale Würste sind nun in einem Kompendium für Wurstliebhaber versammelt. Geordnet und beschrieben sind sie im Hinblick auf ihre geografische Herkunft. Die Rezepte im zweiten Teil des Buches enthalten Speisen mit Wurst wie Black Pudding mit Äpfeln, Lammwürstchenspieße mit Zaziki sowie Weißwürste mit süßem Senf und Brezeln. Achtung: Nur 15 Seiten mit vier Rezepten widmen sich der Wurstherstellung in den eigenen vier Wänden, das Buch ist also mehr Nachschlagewerk als Anleitung zur Wurstproduktion.
Nichola Fletcher, Caroline Bretherton
Wurst
Mit Rezepten und Herstellungstechniken
Verlag Dorling Kindersley
224 Seiten mit 770 Farbfotos, 20,60 Euro
Das kulinarische Erbe der Alpen
Der Schweizer Dominik Flammer recherchierte drei Jahre lang zwischen Savoyen und dem Wienerwald, kostete Prosciutto von der Ziege, aufgeblasene Fische und Murmeltier und trank Tee aus Kirschenstielen. Ziel war die Erkundung der kulinarischen Traditionen des Alpenraums. Was er bei Bauern, Fischern und Sammlern in den Bergen gelernt hat, findet sich in Form von Porträts, Rezepten und Geschichten in einem prächtigen Bildband versammelt. >> Interview mit Dominik Flammer
Dominik Flammer, Sylvan Müller
Das kulinarische Erbe der Alpen
AT-Verlag
368 Seiten, 80,20 Euro
Ein Deutscher zieht aus - Ausgangspunkt ist der Brunnenmarkt -, um dem Wiener Beisl die längst fällige Aufmerksamkeit zu widmen: Gerd Wolfgang Sievers hat mit seinem "Wiener Beiselkochbuch" eine Liebeserklärung an die Stadt verfasst, in der er seit Jahrzehnten lebt. Er versucht, das Wesen des Wiener Beisls und seiner Gäste zu ergründen, differenziert in touristische und einheimische Beisl-Wahrnehmung, hebt wahre Schätze aus der Wiener Küche und präsentiert sie den LeserInnen in Form gut nachkochbarer Rezepte: gebratene Poularde, gebackene Schinkenfleckerln, Selchzunge mit Linsen, Fiakergulasch, Erdäpfelgulasch etc. Eine Hommage an die Wiener Beisln, von denen es nicht genug gibt, die neben einer umfassenden Rezeptsammlung manch vergessene Gerichte und Geschichten enthält.
Gerd Wolfgang Sievers
Wiener Beiselkochbuch
Metro Verlag
250 Seiten, 25 Euro
>> Weitere Kochbuchempfehlungen von Tobias Müller
(red, derStandard.at, 18.12.2012)