Wien - Der ÖBB-Konzernbetriebsrat lehnt die Wartung von ÖBB-Güterwagen der Rail Cargo Austria (RCA) in der Slowakei grundsätzlich ab. Ziel ist es viel mehr, die Wagenservicearbeiten wieder in die ÖBB-Werkstätten zu holen - auch eine Verlagerung der Wartungsarbeiten nach Ungarn wird kategorisch abgelehnt, sagte Konzernbetriebsratschef Roman Hebenstreit.

Die Steigerung von Auslagerungen der ÖBB sei "in den letzten Jahren exorbitant ausgefallen", so Hebenstreit und seien "unschätzbar hoch", sparte er nicht mit Kritik. "Dabei übernimmt das Staatsunternehmen, das Jobs ins Ausland auslagert, noch höchstens 40 Prozent seiner ausgezeichnet qualifizierten Lehrlinge. Diese könnten die Wartung in Österreich perfekt erledigen."

"Das Grundübel sind Managerboni für Mitarbeiterabbau", kritisierte Hebenstreit. "Insgesamt liegen die Kosten durch die aktuellen Problem durch die Auslagerung sicher höher, als wenn das Unternehmen das Service der Güterwagen selbst behalten hätte."

Auskunft verlangen

Der Konzernbetriebsrat werde jedenfalls bei den kommenden Aufsichtsratssitzungen der ÖBB-Töchter RCA, Technische Services und Produktion im November und Dezember "detailliert Auskunft verlangen" - vor allem auch dahingehend, wie viele Arbeitsplätze bisher tatsächlich ausgelagert wurden.

Es gehe bei den kommenden AR-Sitzungen weiters um eine "genaue Abbildung der Qualität des Services, der Ausbildungsstandards der mit den Wagenwartungsarbeiten beauftragten Mitarbeiter in der Slowakei und Ungarn sowie über die Betriebssicherheit der Wagen von den Vorständen".

Es stellten sich weiters die Fragen, warum den ÖBB die Probleme mit den Güterwagen nicht schon früher aufgefallen sind und ob versucht wurde, "etwas unter den Teppich zu kehren".

"Offenbar haben mit der Wagenwartung beauftragte Personen nur unzureichende Fremdsprachenkenntnisse - mit welcher Sicherheit können die Vorstände nun garantieren, dass die Kommunikation mit dem Werk in Ungarn nicht zu ähnlich gelagerten Problemen führen könnte", wollen ÖBB-Konzernbetriebsrat und auch die Gewerkschaft Vida wissen, hieß es. (APA, 14.11.2012)