Samariten-Demo zeigt Technologiefortschritt der nächsten Konsolengeneration

Foto: Epic Games

Die Produktion von Spielen für die nächste Generation von Spielkonsolen rund um PlayStation 4 und Xbox 720 wird in etwa doppelt so viel Geld verschlingen, wie aktuelle Projekte. Davon geht zumindest Epic Games-Mitbegründer und -Technolgiechef Tim Sweeney aus, der unter anderem für die Entwicklung der weit verbreiteten Spielentwicklungssoftware Unreal Engine verantwortlich ist.

Technologischer Aufwand

In Rahmen des Montreal International Game Summit erklärte Sweeney, wie er zu dieser Annahme kommt. Epics erste Next-Gen-Demo namens Samaritan im Jahr 2011 demonstrierte die Effektpalette von DirectX 11. Die in Echtzeit berechnete Szene dauerte nicht einmal drei Minuten, benötigte zur Umsetzung allerdings 30 Entwickler, die vier Monate daran arbeiteten. Als man diesen Aufwand auf den typischen Produktionszyklus eines Spiels umlegte, kam man zu der Erkenntnis, dass dieser Aufwand nicht tragbar sei. Durch die Optimierung von Prozessen konnte man die Entwicklungszeit in etwa auf das doppelte aktueller Produktionen reduzieren. Vor allem am Anfang der nächsten Generation würden die Studios mehr Ressourcen investieren müssen.

Interessanter Weise widerspricht Sweeney hier Take 2-Chef Strauss Zelnick. Zelnick zufolge würde der Technologiefortschritt keinen größeren Aufwand nach sich ziehen und auch die Spielepreise würden dadurch nicht beeinträchtigt.

Free2Play

Ein weiterer Trend sei der Vertrieb über das "Free2Play"-Modell, bei dem Spiele kostenlos angeboten und die Einnahmen über den Verkauf von Spielgegenständen lukiert werden. "Free2Play wird zunehmend schwerer zu umgehen.", sagt Sweeney. "Wenn ein Kunde sich zwischen einem erstklassigen Free2Play-Spiel und einem erstklassigen 50-Dollar-Spiel entscheiden muss, wird das das Free2Play-Spiel vermutlich gewinnen." Um dieses Modell selbst zu testen, wird Epic sein nächstes Action-Strategiespiel "Fortnite" als Free2Play-Spiel für PC vertreiben. (zw, derStandard.at, 14.11.2012)