Wien - Für die am kommenden Donnerstag anstehenden Drittquartalszahlen der Mayr-Melnhof Karton AG prognostizieren Analysten ein starkes Ergebnis im Vergleich zum zweiten Quartal des laufenden Jahres. Im Jahresvergleich rechnen die Experten hingegen mit einem niedrigerem Ergebnis. Sowohl die Zahlen für das dritte Quartal als auch die kumulierten Neunmonatszahlen weisen ein Minus im Vergleich zu 2011 auf.

Im Schnitt werden von den Bankexperten der Raiffeisen Centrobank (RCB) und der Erste Group für die ersten neun Monate 2012 ein Nettoergebnis von 82,60 Mio. Euro erwartet. Damit wäre das Nettoergebnis um 10 Prozent unter dem Wert im Vergleichszeitraum des Vorjahres (91,90 Mio. Euro). Die Konsensusschätzung für den Umsatz beläuft sich auf 1,475 Mrd. Euro. Es ist damit um 2 Prozent schwächer im Vergleich zum Vorjahr.

Beim operativen Ergebnis (EBIT) in den ersten neun Monaten gehen die Analysten der zwei Institute von 125,50 Mio. Euro aus. Damit liegt der Wert um 7 Prozent unter den 135,40 Mio. Euro der ersten neun Monate 2011.

Die größte Unterstützung komme von den rückläufigen Altpapier-Preisen, die zwischen dem Hoch Ende Juni und dem Tief Anfang September um mehr als 30 Prozent gefallen sind, sind sich die Experten der Erste Group und der Raiffeisen einig. Insbesondere die Karton-Division dürfte den Analysten zufolge von den niedrigeren Preisen profitiert haben. Mayr-Melnhof gab nach den Halbjahreszahlen allerdings einen vorsichtigen Ausblick und wies darauf hin, dass dieser Trend nur kurzfristig sein könnte.

Der Packaging-Bereich sollte die stabile Entwicklung weiterführen. Im Quartalsvergleich haben die Margen klar zulegen können, nachdem im ersten Halbjahr die Schließungskosten für das Faltschachtelwerk in Liverpool belastet hatten.

Die Analysten rechnen angesichts des Abbaus der Lagerbestände mit Ende des Jahres mit keinem so großen Anstieg im vierten Quartal. Darüber hinaus erwarten sie einen Preisanstieg des Altpapiers im ersten Quartal 2013, wie es auch am Anfang des laufenden Jahres zu beobachten war. Unterm Strich dürfte das dritte Quartal das stärkste in diesem Jahr für Mayr-Melnhof sein.

Den Finanzexperten der Raiffeisen zufolge sollten die Verkaufspreise auf ihrem bisherigen hohen Niveau bleiben. Die allgemein stärkere Nachfrage sowie der günstige Produktmix dürften dies stützen. Die Drittquartalszahlen sollten im Gegensatz zu den Halbjahreszahlen unbelastet von Einmaleffekten sein. (APA, 13.11.2012)